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GEW zur Petition von Fach- und Förderlehrkräften
Nach nur drei Wochen 4.000 Unterschriften für guten Lohn und gute Arbeit für Fach- und Förderlehrkräfte
Fach- und Förderlehrkräfte leisten viel. Sie haben die höchste Unterrichtsverpflichtung, vertreten bei drohendem Unterrichtsausfall und unterrichten viel zu große Lerngruppen. „Die Situation ist dramatisch. Unter den derzeitigen Bedingungen ist guter Fachunterricht nicht möglich. Die Attraktivität des Berufsbildes hat sich auch deshalb drastisch verschlechtert. Zudem vergrößert sich der finanzielle Abstand zu den restlichen Lehrkräften“, begründet Florian Kohl, stellvertretender Vorsitzender der GEW Bayern, die Erstellung einer GEW-Petition zur Verbesserung der Situation. Bislang haben diese über 4.000 Menschen unterschrieben.
Unter dem Motto „Guter Lohn für gute Arbeit!“ fordert die GEW Bayern ein höheres Einstiegsgehalt und bessere Aufstiegsmöglichkeiten für Fach- und Förderlehrkräfte an Bayerns Schulen. Ruth Brenner, Förderlehrerin und Sprecherin der GEW-Landesfachgruppe sowie Mitglied im Hauptpersonalrat, stellt klar: „Das ist nur folgerichtig. Grund- und Mittelschullehrkräfte erhalten in Zukunft eine Gehaltsstufe mehr und steigen dank erfolgreicher GEW-Kampagne künftig auch in Bayern mit A 13 ein. Der logische Schritt muss jetzt natürlich sein, den ursprünglichen Abstand zu den Fach- und Förderlehrkräften wiederherzustellen. Wir sind gut ausgebildet und unterrichten Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche, mit Rechenschwäche oder in Deutsch als Zweitsprache. Wir leiten Förderkurse und Arbeitsgemeinschaften und begleiten Schullandheimaufenthalte. Und in Zeiten des Lehrkräftemangels werden Förderlehrkräfte häufig als Vertretungen eingesetzt. Eine bessere Bezahlung als Wertschätzung für alle Förderlehrkräfte ist daher längst überfällig!“
„Wer gute Fachkräfte will, muss sie im ersten Schritt also auch gut bezahlen“, stellt Florian Kohl fest. Doch auch die Arbeitsbedingungen müssen unbedingt verbessert werden. „Aufgrund des Fachkräftemangels werden Schulklassen im Fachunterricht oft nicht mehr geteilt. Kolleg*innen unterrichten dann wöchentlich die doppelte Anzahl an Kindern. Das macht natürlich auch doppelte Arbeit. Und viele Fachräume sind gar nicht auf so große Lerngruppen ausgelegt. Kolleg*innen berichten, dass so kaum noch sinnvoll unterrichtet werden kann. Die Folgen für die Kinder sind fatal.“
Unter der Petition „Guter Lohn für gute Arbeit!“ finden sich mittlerweile mehr als 1.500 Kommentare, die einen guten Einblick in die schulische Realität bieten und für die bessere Bezahlung argumentieren. Wir veröffentlichen an dieser Stelle einige anonymisierte Kommentare:
„Fachlehrer haben die höchste Stundenzahl, verdienen zusammen mit den Förderlehrern am wenigsten und haben die schwierigsten Rahmenbedingungen.“
„Ich bin selbst Förderlehrerin und finde es ungerecht, dass die Fach- und Förderlehrkräfte wieder einmal nicht beachtet werden. Wir leisten jeden Tag genau denselben Beitrag im Schulalltag wie ‚normale‘ Lehrkräfte und wir werden nicht angehoben. Zum ‚Verbraten‘ für Vertretungen oder, wenn Stunden aufgefüllt werden müssen, gelten wir als vollwertiges Lehrpersonal – bei der Bezahlung leider plötzlich nicht mehr. Da läuft im System sehr viel schief.“
„Weil die Wertschätzung meiner Arbeit wichtig für meine Persönlichkeit ist. Mehr Wertschätzung, mehr Motivation, mehr Freude am Beruf.“
„Weil es wichtig ist, gut ausgebildete Fachlehrer zu haben. Wenn diese weiterhin schlechter bezahlt werden, wird es in Zukunft keine mehr geben. Außerdem ist deren Arbeit genauso wertzuschätzen, wie die eines normalen Lehrers.“
Link zur Petition: www.openpetition.de/petition/online/guter-lohn-fuer-gute-arbeit-in-der-schule