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Warnstreik Lehrkräfte

GEW ruft Beschäftigte am staatlichen Förderzentrum Mathilde-Eller-Schule in München am 27. November zum Warnstreik auf

Wertschätzung guter Arbeit muss sich auch für die Kinderpfleger*innen und Heilpädagog*innen in gerechtem Lohn ausdrücken!

Die Tarifauseinandersetzung zum Tarifvertrag der Länder (TdL) geht zum dritten Verhandlungstermin am 7. und 8. Dezember in die wohl entscheidende Runde. Genau in dieser sensiblen Phase streiken beim Freistaat Bayern beschäftigte Kinderpfleger*innen und Heilpädagog*innen in München. Sie fordern ein gerechtes und auskömmliches Einkommen sowie mehr Wertschätzung ihrer Arbeit an den staatlichen Förderschulen.

An bayerischen Förderzentren arbeiten unterschiedliche Berufsgruppen zusammen. Neben den sonderpädagogischen Lehrkräften sind für den Unterricht auch heilpädagogische Förderlehrkräfte und heilpädagogische Unterrichtshilfen eingesetzt. Auch Fach- und Förderlehrkräfte arbeiten an diesen Schulen. An einigen Förderzentren sind zudem Kinderpfleger*innen eingesetzt.

Aber gerade Kinderpfleger*innen gehen mit weniger als 1.000 Euro netto nach Hause – und das in München, wo die Preise stetig steigen und Wohnungen fehlen. Kinderpfleger*innen sind durch die Eingruppierung in den unteren Lohngruppen besonders von den inflationsbedingten Preissteigerungen betroffen.

Die Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst setzten bereits im Frühjahr diesen Jahres über ihren Tarifvertrag, den TVöD, erfolgreich eine bessere Bezahlung durch. Dieser Abschluss setzt Maßstäbe, an denen sich jetzt auch die Arbeitgeber der Länder orientieren müssen. Die Verbesserungen für die Beschäftigten bei den Kommunen sollen nun auch den Beschäftigten in den sonderpädagogischen Berufen auf Länderebene zugutekommen. Nur so kann eine Konkurrenzsituation zulasten der Förderzentren verhindert werden.

Die Landesvorsitzende der GEW Bayern Martina Borgendale betont: „Jetzt sind die Landesbeschäftigten an der Reihe. Sie sind hoch motiviert, den Anschluss an den TVöD zu schaffen. Ab 1. März 2024 beträgt die Gehaltslücke zwischen TVöD und TV-L fast 11 Prozent. Gerade der dramatische Fachkräftemangel an den Schulen bringt viele Pädagog*innen ans Limit. Da muss dann zumindest das Geld stimmen.“

Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent mehr Lohn, aber mindestens 500 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten: https://www.gew.de/presse/pressemitteilungen/detailseite/gew-gewerkschaften-fordern-105-prozent-mindestens-500-euro-mehr-gehalt

Der Mindestbetrag von 500 Euro ist deshalb so wichtig, weil er vor allem den Beschäftigten der unteren Gehaltsgruppen zugutekommt, also den Kinderpfleger*innen, den heilpädagogischen Unterrichtshilfen, den heilpädagogischen Förderlehrer*innen sowie den Fach- und Förderlehrkräften.

Insbesondere für Kinderpfleger*innen ist die niedrige Entlohnung ein echtes Problem. Dabei leisten sie aufgrund ihrer oft jahrelangen Erfahrung und Kompetenz im sonderpädagogischen Einsatz eine sehr wertvolle Arbeit an den Förderzentren. „Seit Jahren kritisiert die GEW die viel zu niedrige Entlohnung. Wir fordern hier eine deutliche Verbesserung für die gute Arbeit“, so der stellvertretende Landesvorsitzende Florian Kohl. Auch die heilpädagogischen Fachkräfte müssen durch eine bessere Bezahlung deutlich aufgewertet werden.

Es besteht die konkrete Gefahr, dass diese Beschäftigten mit ihrer Kompetenz und jahrelangen Erfahrung den Förderzentren durch einen Wechsel in kommunale Beschäftigungsverhältnisse verloren gehen.

Die neue Kultusministerin Anna Stolz (FW) sprach nach ihrem Amtsantritt von „unseren Förderzentren, wo hervorragende pädagogische Arbeit geleistet wird.“ Es sei „beeindruckend, mit welchem Herzblut sich hier alle Beteiligten für eine größtmögliche Chancengerechtigkeit im Bildungsbereich einbringen.“ Dazu Martina Borgendale: „Jetzt müssen den Worten Taten folgen, die Finanzminister*innen der Länder, also auch die bayerische Staatsregierung, sind klar gefordert.“

Florian Kohl betont: „Es kann nicht sein, dass unsere erfahrenen Kinderpfleger*innen quasi gezwungen werden, von ihrem Arbeitgeber Freistaat Bayern zur Stadt München zu wechseln, damit sie finanziell besser über die Runden kommen. Wir brauchen ihre wertvolle sonderpädagogische Erfahrung dringend an den Förderzentren des Freistaats!“

Die streikbereiten Kinderpfleger*innen und ihre Kolleg*innen sind an der Mathilde-Eller-Schule 1 und 2 in München beschäftigt.

Wir laden Sie herzlich ein zur Berichterstattung über den Streiktag der Kinderpfleger*innen und der heilpädagogischen Fachkräfte zur Kundgebung vor dem Finanzministerium in München. Florian Kohl, stellvertretender Landesvorsitzender der GEW Bayern, wird vor Ort sein und steht für Gespräche zur Verfügung. Der Termin ist auch für die Bildberichterstattung gut geeignet.

Zeit: Montag, 27. November 2023, 9.30 Uhr

Ort: vor dem Bayerischen Finanzministerium, München, Odeonsplatz 4, Fläche beim Reiterdenkmal

 

Kontakt
Martina Borgendale
Vorsitzende
Adresse Neumarkter Straße 22
81673 München
Telefon:  089 544081 – 17
Kontakt
Florian Kohl
stellvertretender Vorsitzender, Bereich Schule
Mobil:  0170 362 33 61
Kontakt
Bernhard Baudler
Gewerkschaftssekretär im Organisationsbereich Schule
Telefon:  089 544 081-21