Zum Inhalt springen

Eine Stunde mehr Deutschunterricht an Grundschulen

GEW Bayern weist Söders Ablenkungsmanöver scharf zurück

Nachdem Ministerpräsident Söder bei der CSU-Winterklausur verlautbaren lies, dass bald eine Stunde mehr Deutschunterricht an Grundschulen angeboten werden soll, zeigt sich die Bildungsgewerkschaft GEW von diesem Populismus genervt.

Anstatt mit solchen Ankündigungen Verwirrung zu stiften, solle sich die Staatsregierung lieber den wirklichen Problemen im Bildungswesen widmen und nicht permanent von den Missständen ablenken.

Für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bayern ist völlig unverständlich, warum sich der Ministerpräsident derart in die Bildungspolitik einmischt. In den ersten beiden Jahrgangsstufen gibt es laut Bildungsgewerkschaft den sogenannten grundlegenden Unterricht (GU). Dieser beinhaltet alle Fächer außer Religion, Werken und Sport. Hier können die Lehrkräfte flexibel Schwerpunkte setzen, z.B. diesen auf Deutsch legen. In den Jahrgangsstufen 3 und 4 gibt es drei Stunden Religion – hier könnten jederzeit Stunden zugunsten des grundlegenden Unterrichts gestrichen werden.

Das Argument Religionsstunden könnten nicht gestrichen werden, da hier Werteerziehung stattfindet, ist nicht nachzuvollziehen. „In der Grundschule wird unabhängig von den Fächern immer Werteerziehung betrieben. Und wenn, dann bräuchten wir hier ein Fach Werteerziehung, das von Religionen unabhängig ist“, so Martina Borgendale, Landesvorsitzende der GEW Bayern.

Auf keinen Fall darf nach Ansicht der Bildungsexpert*innen im musisch-kreativen Bereich und in Sport gestrichen werden. Dieser Bereich ist enorm wichtig für die Entwicklung aller Kinder, denn hier hat jede*r Stärken. Gerade diese Fächer sind als Ausgleich zum kognitiven Arbeiten besonders wichtig. Darüber hinaus sind sie aber auch entwicklungspsychologisch grundlegend für alle naturwissenschaftlichen Unterrichtsfächer.

Ruth Brenner, Sprecherin der GEW-Landesfachgruppe Grund- und Mittelschulen, weiter: „All diese Überlegungen bräuchten wir nicht, wenn es kleine Klassen, genügend Fördermöglichkeiten sowie ausreichend Fachpersonal gäbe. Die Entwicklung entsprechender Rahmenbedingungen hat gerade die Staatsregierung in den letzten Jahren versäumt. Das Kultusministerium und nicht der Ministerpräsident sollte sich nun endlich den wirklichen Problemen widmen.“

 

Kontakt
Ruth Brenner
Mitglied im Hauptpersonalrat
Mobil:  0172 9600306

GEW Fachgruppe Grund- und Mittelschule, Förderlehrerin

Im HPR für die Gruppe der Lehrer*innen an Grundschulen und Mittelschulen

 

Kontakt
Martina Borgendale
Vorsitzende
Adresse Neumarkter Straße 22
81673 München
Telefon:  089 544081 – 17
Kontakt
Florian Kohl
stellvertretender Vorsitzender, Bereich Schule
Mobil:  0170 362 33 61