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Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst der Kommunen

Warnstreiks in ganz Bayern

Über 700 Mitglieder der GEW Bayern haben zusammen mit Ihren Kolleg*innen von ver.di in München, Ingolstadt, Nürnberg und Regensburg gestreikt. Sie forderten bessere Arbeitsbedingungen um dem Fachkräftemangel zu begegnen und die Bildungsqualität zu verbessern.

Die GEW rief ihre Mitglieder gleich an vier Orten zusammen mit ver.di zum Streik auf. Am Montag waren die Beschäftigten der Sozialen Arbeit auf der Straße, am Donnerstag wird es die Behindertenhilfe sein. Der Mittwoch gehörte den Kitas.

Das gesamte Feld der Kindertageseinrichtungen ist geprägt von einem enormen Fachkräftemangel, der sich die kommenden Jahre noch verschärfen wird. Die GEW fordert daher eine verbindliche Vor- und Nachbereitungszeit („mittelbare Arbeitszeit“) von 25% für die Beschäftigten in kommunalen Kitas. Nur so ist die Bildungsqualität zu haltenh. Daher ist auch ein Rechtsanspruch auf Weiterbildung und eine Modernisierung der Regelungen zur Eingruppierung gefordert.

In München auf dem Wittelsbacher Platz betont Gundula Lang „Die Kitas werden nur durch das außergewöhnliche Engagement von uns am Laufen gehalten – aber Improvisation am Rande des Erschöpfungszustandes ist kein tragfähiges Konzept gegen jahrzehntelange Mangelwirtschaft.“

Ein besonderes Augenmerk verdient das Transparent der Heilpädagog*innen auf der folgenden Bilderstrecke. Sie verdienen trotz einer weiteren sehr hochwertigen Ausbildung kaum mehr als mit ihrer ersten Ausbildung! Das muss geändert werden!

In Ingolstadt folgten ca. 300 Kolleg*innen dem Aufruf der GEW. Auf dem Paradeplatz in Ingolstadt verdeutlichte eine Erzieherin Ihre Wahrnehmung des Verhaltens der Arbeitgeberverbände:

„Ich streike heute, weil es mir reicht! Wir können nicht ewig warten, bis es denn Arbeitgebern passend erscheint. Für alles ist Geld da, nur nicht für bessere Arbeitsbedingungen.“

Großen Anklang fand ein Sketch. Wolfgang Nördlinger von der GEW pointierte als Arbeitgeber zusammen mit einer Kollegin die Verhandlungen. Arbeitgeber„Sie bringen das ganze Tarifgefüge durcheinander, wo sie schon im Vergleich mit anderen Berufen im öffentlichen Dienst am besten bezahlt werden. Sie sind einfach unersättlich!“.

Zusammen mit ver.di war die GEW auch in Nürnberg auf der Straße. Vom Maffeiplatz zogen mehrere hundert Kita-Beschäftigte vor das Rathaus zur zentralen Kundgebung. Dort wurde besonders auf die steigenden Anforderungen in der Arbeit aufmerksam gemacht und dass man einen langen Atem habe, durch Streiks für Verbesserungen zu kämpfen.

In Regensburg versammelten sich viele Mitglieder von ver.di und GEW vor dem DGB-Haus. Andreas L., Erzieher aus Regensburg schlug vor „Wie wäre es mit einer Prämie, wenn wir nicht voll besetzt sind“. Sein Vorschlag erntete viel Beifall.

Die Forderungen der GEW finden Sie hier: https://www.gew.de/wir-sind-die-profis/darum-geht-es

Wie es im Mai in Bayern weitergeht lesen sie hier: www.gew-bayern.de/warnstreik