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„Geld her – oder wir schließen…“ - Bericht von der 9. GEW-Wissenschaftskonferenz

„Geld her – oder wir schließen…“ – so lautet das Motto der Wittenberger Erklärung, das die Bildungsgewerkschaft GEW zur 9. GEW-Wissenschaftskonferenz vorgelegt hat, die vom 28. September bis 1. Oktober 2016 in Lutherstadt Wittenberg stattfand. Für eine Bildungs- und Wissenschaftsfinanzierung aus einem Guss, Ausbau der Grundfinanzierung der Hochschulen, Dauerstellen für Daueraufgaben – für eine Entfristungsoffensive, bessere Studienbedingungen für eine inklusive Hochschule, Reform der Studienfinanzierung. Das sind die fünf Kernpunkte der Wittenberger Erklärung, die die GEW u. a. mit Vertreterinnen und Vertretern der vier Bundestagsfraktionen diskutiert hat. Die Erklärung stützt sich in Teilen auf Ergebnisse einer Personalbedarfsberechnung, die die Wittenberger Hochschulforscherin Anke Burkhardt im Auftrag der Max-Traeger-Stiftung vorgelegt hat.

Grundfinanzierung: Bundestagsabgeordnete streiten über Verantwortung des Bundes

„Der Bund kann sich nicht länger aus der Verantwortung stehlen: Er muss den Ländern bei der Verbesserung der Grundfinanzierung der Hochschulen unter die Arme greifen“, sagte der stellvertretende GEW-Vorsitzende und Hochschulexperte Andreas Keller in Wittenberg und forderte Bund und Länder auf, im Rahmen einer „Entfristungsoffensive“ für 50.000 zusätzliche Dauerstellen im akademischen Mittelbau an den Hochschulen zu sorgen. Alexandra Dinges-Dierig aus der CDU/CSU Fraktion in Bundestag wies die Forderung zurück: „Die Länder sind in der Verantwortung, es gibt eine ganz klare Aufgabenteilung zwischen Bund und Ländern“, so Dinges-Dierig während der Podiumsdiskussion in der Lutherstadt. Aus der SPD kamen ähnliche Töne. Oliver Kaczmarek, SPD-Bundestagsfraktion, sprach sich zwar dafür aus, dass „starke Länder weiter den schwächeren helfen müssen“ und stärkte damit den Länderfinanzausgleich, betonte aber gleichzeitig, der Bund könne nicht überall einspringen.

Lediglich Grüne und Linke wollten dem widersprechen. Kai Gehring, Sprecher für Hochschule und Forschung der Fraktion Bündnis 90/Die Grüne im Bundestag, wehrte sich gegen die einseitige Schuldzuweisung an die Länder, diese gingen nicht verantwortungsvoll mit den zusätzlichen Mitteln durch die BAföG-Entlastung vom Bund um. „Unverantwortliche Länder, verantwortlicher Bund, diese Rollenverteilung gibt es so nicht“, sagte Gehring. „Es war am Ende eben nicht genug", so Gehring. Nicole Gohlke, hochschulpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE, stimmte dem zu und forderte die Regierungsparteien auf, endlich für eine solide Grundfinanzierung der Hochschulen zu sorgen. Sie schlug ein vom Bund finanziertes Anreizsystem vor: „10.000 Euro für jede entfristete Stelle!“ So würden nicht nur neue Professuren geschaffen, meinte Gohlke, sondern auch andere Stellen entfristet, die für den Wissenschaftsbetrieb wichtig seien.

Konferenzbericht und Bildergalerie jetzt online

Wer in Wittenberg nicht dabei sein konnte, muss nicht traurig sein. Ein Bericht über die 9. GEW-Wissenschaftskonferenz kann jetzt im Internet nachgelesen werden:

https://www.gew.de/aktuelles/detailseite/neuigkeiten/jetzt-entfristen/

Dort ist auch eine Bildergalerie mit Impressionen aus der Lutherstadt zu finden:

https://www.gew.de/wissenschaft/wissenschaftskonferenzen/9-wissenschaftskonferenz/

Vortragsmanuskripte, Präsentationsfolien und Workshop-Berichte von der Konferenz werden dort nach und nach eingestellt. Außerdem bereitet die GEW eine Dokumentation der Konferenz vor, die voraussichtlich wieder in der Reihe „GEW-Materialien aus Hochschule und Forschung“ beim Verlag W. Bertelsmann (Bielefeld) erscheinen wird:

https://www.wbv.de/shop/reihenverzeichnis/special/reihewbv/GEW-Materialien%20aus%20Hochschule%20und%20Forschung.html

Die Wittenberger Erklärung „Geld her – oder wir schließen…“ steht als Download zur Verfügung:

https://www.gew.de/fileadmin/media/sonstige_downloads/hv/Hochschule_und_Forschung/Wissenschaftspolitik/Wittenberger_Erklaerung.pdf

Die von Anke Burkhardt verfasste und von der Max-Traeger-Stiftung geförderte Expertise des Instituts für Hochschulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist unter dem Titel „Professorinnen und Professoren, Promovierte und Promovierende an Universitäten“ als GEW-Broschüre erschienen. Bestellungen bitte an broschueren(at)gew(dot)de oder (ab 10 Stück) über den GEW-Shop (www.gew-shop.de). Kostenloser Download:

https://www.gew.de/fileadmin/media/publikationen/hv/Hochschule_und_Forschung/Broschueren_und_Ratgeber/Personalbedarf_2016_A4_web.pdf

GEW-Initiative „Bildung. Weiter denken!“

Die auf der 9. GEW-Wissenschaftskonferenz vorgelegte Wittenberger Erklärung ist ein Beitrag zur Initiative „Bildung. Weiter denken!“, die die Bildungsgewerkschaft GEW im September gestartet hat. Der Hauptvorstand und die 16 Landesverbände der GEW treten mit der Initiative ein für bessere Lern- und Arbeitsbedingungen sowie mehr Geld für Bildung. Die GEW zeigt nicht nur, was sie unter guter Bildung versteht, sondern auch, wie sich zusätzliche Investitionen in Bildung finanzieren lassen. Denn nach wie vor gilt der Satz John F. Kennedys: „Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung – keine Bildung.“ Weitere Informationen:

https://www.gew.de/weiter-denken/

 

Nach der GEW-Wissenschaftskonferenz ist vor der GEW-Wissenschaftskonferenz

Bitte vormerken: Die 10. GEW-Wissenschaftskonferenz findet voraussichtlich von 26. bis 29. September 2018 in der Freien und Hansestadt Hamburg statt. Themenvorschläge werden gerne entgegen genommen. Bitte auch Kolleginnen und Kollegen weitersagen: Wer die Einladung zur nächsten GEW-Wissenschaftskonferenz und vielen weiteren GEW-Veranstaltungen im Bereich Hochschule und Forschung nicht verpassen möchte, sollte den GEW-Newsletter Hochschule und Forschung abonnieren:

https://www.gew.de/wissenschaft/anmeldung-newsletter-huf/

 

Zum Schluss: Warum eigentlich nicht jetzt…

…Mitglied werden in der GEW, der Bildungsgewerkschaft im Deutschen Gewerkschaftsbund? Die GEW organisiert Beschäftigte in allen Bildungsbereichen von der Kita bis zur Weiterbildung – auch in Hochschule und Forschung. Zu unseren Mitgliedern gehören Doktorandinnen und Doktoranden, Postdocs, Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer, Lehrkräfte für besondere Aufgaben, wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Lehrbeauftragte, Beschäftigte in Wissenschaftsmanagement und Serviceeinrichtungen, Technik und Verwaltung. Auch Studierende können der GEW beitreten.

Die GEW setzt sich auf politischer Ebene und in Tarifverhandlungen für die Interessen der Beschäftigten in Hochschule und Forschung und für Reformen ein. Die GEW hilft ihren Mitgliedern, ihre Rechte zu kennen und durchsetzen – mit persönlicher Beratung und gewerkschaftlichem Rechtsschutz. Wir sind überzeugt, dass auch in der Wissenschaft nicht die Ellbogenstrategie, sondern Solidarität zu Verbesserungen führt. Als GEW-Mitglied erhalten Sie jeden Monat die Zeitschrift „E&W – Erziehung und Wissenschaft“ sowie die Zeitung Ihres GEW-Landesverbands. Sie können den gewerkschaftlichen Rechtsschutz in Anspruch nehmen und sind kostenlos berufshaftpflichtversichert. Für Sie gelten unmittelbar die von den Gewerkschaften ausgehandelten Tarifverträge, Sie können die Seminarangebote der GEW nutzen und Materialien zu zahlreichen Themen aus Bildung und Wissenschaft erhalten. In der GEW können Sie sich mit Ihren Kolleginnen und Kollegen gewerkschafts- und bildungspolitisch engagieren.

Sie sind schon GEW-Mitglied und möchten die nette Kollegin oder den netten Kollegen von nebenan werben? Dann profitieren Sie von unserem attraktiven Prämienprogramm.

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Dr. Andreas Keller
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) – Hauptvorstand
Stellvertretender Vorsitzender und Vorstandsmitglied für Hochschule und Forschung
Reifenberger Str. 21, D-60489 Frankfurt a. M.
Tel.: +49 (0) 69 78973-314, Fax: +49 (0) 69 78973-103
E-Mail: andreas.keller(at)gew(dot)de, Internet: www.gew.de/wissenschaft/

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