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Seminarbericht

„Ein gelungenes Seminar“ …

... urteilte Hans Elas – 1996 Initiator der AG Perspektiven – über unser Sommerseminar am 14./15. Juli d. J., obwohl es unter ungünstigen Bedingungen startete. Zwei Tage vor Beginn hatte der Referent Prof. Dr. Klaus Dörre mitgeteilt, dass er nicht reisetauglich ist.

Auf die Schnelle konnten die technischen Voraussetzungen für den angekündigten öffentlichen Diskussionsabend zum Thema „Nicht nur fridays for future! - Die Utopie des Sozialismus“ organisiert werden. Dank hier an die Geschäftsstelle (Mark!) und das Eine-Welt-Haus. Das ausgefallene Referat konnte glücklicherweise unser zweiter Referent Peter Wahl übernehmen. Auch an ihn großen Dank für die Flexibilität!

Peter Wahl konnte den Freitag Nachmittag für ein etwa einstündiges Referat unter dem Thema „Geopolitik und Ukrainekrieg“ (Folien unten) nutzen. Seinen sehr informativen aber auch nicht ohne Zuspitzungen gewürzten Ausführungen folgte - wie üblich - eine extensive, sachliche Diskussion. Sie bezog unter anderem den LVV-Beschluss zum Ukraine-Krieg ein, der ja seinen Ausgangspunkt in einer Anregung aus der AG für den Antrag zur Unterstützung des „Manifests für Frieden“ hatte.

Die Idee, den Abend zu öffnen, stellte sich als völlig richtig heraus. Zum Glück bekamen wir einen Raum mit einer Kühlung, so dass der gute Besuch (man wünscht sich immer mehr) nicht allzu sehr unter den klimatischen Bedingungen leiden musste. Die Technik hatte – wie so oft – ihre Tücken, aber insgesamt kam der Vortrag von Klaus Dörre doch gut herüber (Folien unten) und es entspann sich auch – soweit in den Grenzen der Technik möglich – eine lebhafte Diskussion.

Sie wurde am Samstagvormittag im Seminar nochmal aufgegriffen. Der Ansatz, eine klassenorientierte konkrete Utopie in die gewerkschaftspolitische Diskussion einzubringen, wurde als sehr wertvoll erachtet, wenn auch hinter so mancher These im Einzelnen ein Fragezeichen stehen blieb.

Im Anschluss daran ordnete Peter Wahl in seinem Vortrag „Gewerkschaftliche Praxis im Spannungsfeld globaler Realitäten & wissenschaftlicher Utopie“ (Folien unten) die Fragen vom Vortag mit Bezügen zu unserer praktischen Arbeit als Gewerkschafter:innen ein, wobei natürlich das aktuell bestimmende Thema von Krieg und Frieden auch hier im Vordergrund stand.

Den Schlusspunkt des Seminars bildete eine Diskussion darüber, wie durch konträre Positionen zu Pandemiemaßnahmen und Waffenlieferungen aufgerissene Gräben innerhalb und außerhalb der Gewerkschaften überwunden werden könnten. Als Meilenstein dafür wurde die friedenspolitische Gewerkschaftskonferenz am 23./24. Juni in Hanau genannt. Ein weiteres Beispiel für ein erfolgreiches Wirken gegen die Spaltungen in der gesellschaftlichen Linken gab Hans Elas mit einer kurzen Darstellung von Entwicklungen der belgischen Partei der Arbeit PTB/PvdA und der KPÖ in Graz und Salzburg, die auch in Verbindung stehen (vgl. Atbeiterstimme 220, S. 7 f. und S. 10 ff. und Podiumsdiskussion „Wo geht’s hier zum Kommunismus?“).