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Insolvenzgefahr

Transparenz sieht anders aus

Die Beschäftigten der Coburg Inklusiv fordern Klarheit für ihre Zukunft

Der Arbeitgeber hat im Oktober die Beschäfigten der Coburg Inklusiv dazu aufgefordert, die Auszahlung der Jahressonderzahlung zu stunden. Das sollte aus Sicht des Arbeitgebers scheinbar die Lösung für die offenbar angespannte wirtschaftliche Situation sein.

Das lehnen wir ab!

Seit Jahren wird behauptet, die Situation sei schwierig. Doch immer wenn der Arbeitgeber konkrete Informationen vorlegen sollte, kam nichts mehr von ihm. So ist es auch jetzt. Der Arbeitgeber behauptete in der regionalen Presse, er sei mit den Gewerkschaften im Gespräch. Tatsächlich war er nur kurz vor der Presseäußerung einmal im Kontakt mit ihnen, seither jedoch nicht mehr. Gespräche gibt es also derzeit keine.

Der Arbeitgeber ist am Zug

Wenn der Arbeitgeber meint, die wirtschaft­liche Situation erforderte es, dass die Be­schäftigten der Coburg Inklusiv einen Beitrag zur Sanierung leisten, z.B. durch die Stun­dung von ihnen zustehenden Auszahlungen, dann erfordert das:

  • Pro-aktives Zugehen auf die Gewerkschaften und die Mitarbeitervertretung,
  • offene Gespräche mit ihnen über die tatsächliche Situation unter Offenle­gung der wirtschaftlichen Zahlen und
  • die Vorlage eines tragfähigen Zu­kunftskonzeptes für die Coburg Inklusiv

Wenn es tatsächlich erforderlich sein sollte, dass die Beschäftigten der Coburg Inklusiv etwas zu einer Sanierung beitragen, ist es notwendig, dass sie im Gegenzug Sicherheit erhalten. Dafür ist ein Tarifvertrag notwendig. Er muss sowohl die Beschäftigungssicherung als auch den Einstieg in den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes regeln und zwar sobald die wirtschaftliche Situation der Coburg Inklusiv stabilisiert worden ist.

Wir fordern

  • ein Konzept zur Sicherung der Arbeitsplätze sowie
  • einen zeitlich befristeten Zukunftstarifvertrag, auf dessen Ende der unmittelbare Einstieg in den Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes folgt

Der Arbeitgeber sollte nicht nur öffentlich behaupten, dass er mit den Gewerkschaften in Gesprächen ist, sondern es in die Tat umsetzen. Es ist Zeit, die eigenen Beschäftigten umfassend über die Zukunft der Coburg Inklusiv zu informieren.

Jetzt Transparenz herstellen!

Alle Kolleg*innen haben es verdient zu wissen, woran sie sind. Denn sie leisten weiterhin täglich hervorragende Arbeit. Deshalb ist vom Arbeitgeber zu erwarten, dass er zeitnah das gemeinsame Gespräch mit den Ge­werkschaften und der Mitarbeitervertretung sucht. Ziel muss es sein, zügig eine klare Perspektive für den Betrieb zu entwickeln.

Zuviel Personal?

In der aktuellen Novemberausgabe des Fachmagazins Wohlfahrt intern wird u.a. die Ansicht des Arbeitgebers wiedergegeben, dass gemessen an der Refinanzierung in der Coburg Inklusiv angeblich eher eine Überbe­setzung vorhanden sei. ver.di und GEW sind anderer Auffassung. Die Kolleg*innen sind oft überlastet, aber nicht überbesetzt. Es bräuchte dringend mehr Kolleg*innen, statt weniger. Doch der Arbeitgeber wird in der Fachpresse so wiedergegeben, als sei eine Überbelastung nur krankheitsbedingt vorgekommen und die Kritik der Gewerkschaften sei überzogen. Doch die Grundlage für diese Kritik sind die Erfahrungsberichte der Kolleg*innen aus den Abteilungen der Coburg Inklusiv. Es ist demnach Realität und der Arbeitgeber täte gut daran, das nicht in Frage zu stellen. Die Kolleg*innen haben es verdient gehört zu werden und es ist eine Frage der Wertschätzung, nicht nur einen Sanierungsbeitrag von ihnen zu fordern, sondern sie auch ernst zu nehmen.