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Erfahrungen zu »externer Evaluation« im Bereich der beruflichen Schulen

(aus einem Protokoll der Landesfachgruppensitzung)

An den FOSen in München, Schweinfurt und Weiden wurden ähnliche Erfahrungen mit der bayerischen externen Evaluation gemacht: Die Schulleitung meldete die Schulen freiwillig für die Evaluation an. Die versprochene Mitbestimmung des Kollegiums bei der Auswahl der Kriterien wurde nicht eingehalten. Die Sorgen und Probleme der Kollegien wurden nicht aufgenommen. Neue Erkenntnisse gab es keine, aber fast standardmäßig wurde eine zu geringe »Schülerzentrierung« kritisiert. Zusätzliche Ressourcen wurden nach einer Evaluation nicht zur Verfügung gestellt, stattdessen wurden die Lehrkräfte aufgefordert, nachmittags und am Wochenende dezentrale Fortbildungen zu organisieren und zu besuchen.

Ein Kollege berichtet aus Finnland, dort wird konsequent evaluiert, dabei spielen auch Wohlfühlfragen nach der Essensqualität und den Stühlen eine große Rolle. Ein Zeichen der Professionalität sei, den Erfolg der Bildungsaufwendungen zu überprüfen.

Zusammengefasst ergibt die Diskussion Folgendes: Die Umsetzung der Evaluation in Bayern ist problematisch, da sich die Ursachenforschung immer nur auf eine Kritik an den Lehrkräften beschränke und mit einer Arbeitsverdichtung verbunden ist (z. B. Arbeitszeitverlängerung). Dagegen wird eine möglicherweise hemmende Rolle der Schulleitung nie thematisiert. Grundsätzlich ist eine Evaluation sinnvoll, welche die Verhältnisse analysiert und Wege sucht, das »Behindernde« zu verändern.