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Die Verantwortung aber bleibt

Zum siebzigsten Jahrestag der Novemberpogrome gegen Juden in Deutschland am 9. November 1938 hat die GEW eine Dokumentation ihrer langjährigen Zusammenarbeit mit der israelischen Bildungsgewerkschaft Histadrut Hamorim veröffentlicht, in deren Mittelpunkt die Konfrontation mit dem Holocaust steht.

Wie gehen wir heute mit dem Thema Holocaust um?

Über den 9. November 1938 als sichtbaren Auftakt zur systematischen Judenverfolgung und Judenvernichtung, über Ursachen und Reaktionen damals ist inzwischen viel geforscht, geschrieben und gestritten worden, auch über den heutigen Umgang, die Konfrontation mit dem Holocaust mit Blick auf die nachkommenden Generationen. Zum 70. Jahrestag sind weitere Beiträge, Berichte und Debatten zu erwarten. Und alle werden an der Frage der Verantwortung nicht vorbeikommen: der Verantwortung, dass sich ein Holocaust nicht wiederholen kann, unserer Verantwortung im täglichen Zusammenleben mit Anderen, in Politik, Kultur und Gesellschaft und natürlich in Erziehung, Schule und Wissenschaft.

Zu eben dieser Frage hat der GEW-Hauptvorstand eine Dokumentation unter dem Titel ‚Die Verantwortung aber bleibt’ publiziert. Sie nimmt den Rückblick auf 40 Jahre Israel-Seminare der GEW zum Anlass, genauer hinzuschauen, wie sich Kolleginnen und Kollegen der GEW, aber auch der israelischen Partnergewerkschaft Histadrut Hamorim in ihrem demokratisch-erzieherischen Engagement mit dem Holocaust auseinandergesetzt haben.

Dabei herausgekommen ist ein lebendiges Panorama möglicher pädagogischer Initiativen, die Anstöße und Anregungen geben, die ermutigen, das immer wiederkehrende Thema gemeinsam mit Jugendlichen neu anzugehen und attraktiv zu gestalten: von der lokalen Spurensuche im Geschichtsunterricht zum Thema Novemberprogrom oder zur Geschichte der eigenen Schule und des eigenen Stadtteils, von Annäherungen über Kunst, Musik und Poesie, über die Arbeit mit Zeitzeugen, in Gedenkstätten, auf jüdischen Friedhöfen, bis hin zu eigenen Recherchen zum jüdischen Leben damals und heute und Theater- und Ausstellungsprojekten, die weit über die Schule hinausreichen.

Ein weiterer Schwerpunkt sind Beispiele für das Lernen und Einüben des Umgangs mit Anderen, mit Minoritäten – Erziehung zur Toleranz ganz praktisch. Mit aktuellen und zugleich überschaubaren Internet-, Material- und Literaturhinweisen wird so ein ansprechend gestaltetes Handbuch für die aktuelle pädagogische Arbeit zum Thema Holocaust angeboten. Und nicht zu vergessen: es zeigt, dass und wie sich die GEW ihrer Verantwortung stellt – damals wie heute.

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Fotos: Manfred Brinkmann / Christoph Heise


Die Verantwortung aber bleibt
Vierzig Jahre deutsch-israelische Seminare: Anstöße und Anregungen für die Konfrontation mit dem Holocaust in Erziehung, Unterricht und Fortbildung

GEW 2008,
146 Seiten
Einzelpreis: 5,- €
(zzgl. Versandkosten)
Bestellung per e-mail:

oder per Fax: 069/78973-70161