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Unileitung antwortet auf Forderungen

Am 03. Juli übergaben wir gemeinsam mit Vertreter:innen verschiedener Initiativen, FSIen und Hochschulgruppen einen offenen Brief an das Büro des Universitätspräsidenten der FAU. In diesem forderten wir ihn und die Universitätsverwaltung auf, alles in die Wege zu leiten, um die verkürzten Öffnungszeiten und Schließungen der Teilbibliotheken, sowie den damit verbundenen Stellenabbau zurückzunehmen und entsprechende finanzielle Mittel bereitzustellen. Dieser Aktion ging bereits eine Demonstration zum Erhalt der Bibliotheken im April voraus.

71 Tage und mehrere Erinnerungen später, haben wir nun endlich eine Antwort des Präsidenten erhalten. 

Darin heißt es: „Wir können die Bibliothekssituation für Sie in gewissem Umfang ab 2024 wieder verbessern. […] wir [haben] für einen Zeitraum von drei Jahren Sondermittel aus unserem eigenen Haushalt der FAU freigemacht. Die Umschichtung erfordert eine gewisse Kraftanstrengung - allerdings können wir auf diese Weise zumindest in ausgewählten, stärker frequentierten Teilbibliotheken längere Öffnungszeiten realisieren und damit den Bedarf an Lernflächen gezielter abdecken.“

Im weiteren Verlauf des Briefs wird darauf hingewiesen, dass die längeren Öffnungszeiten bisher durch Studienzuschüsse finanziert wurden, die durch ein Gremium (ZGS) vergeben werden. Der Hinweis, dass das ZGS paritätisch mit Studieren besetzt sei, ist eine Farce. In allen anderen universitären Gremien sind Studierende unterrepräsentiert, Entscheidungen können stets gegen die Stimmen der Studis getroffen werden. Wenn es jedoch darum geht, den Missstand zu verwalten und zu wenige Mittel an viele berechtigte Projekte zu verteilen, ist die Stimme der Studis anscheinend interessant, nur um sie anschließend zum Buhmann zu erklären.

Durch die Erhöhung des Mindestlohns seien die Kosten gestiegen, das ZGS wollte diese nicht tragen. Vollkommen zu recht! Bibliotheken gehören zur Grundinfrastruktur einer Universität. Die Finanzierung muss fest durch Grundmittel gesichert sein und nicht jährlich neu verhandelt werden müssen. Außerdem müssen die Angestellten auch anständig bezahlt werden (mit dem Mindestlohn passiert dies im wahrsten Sinne des Wortes nur im Mindestmaß). Die Erhöhung des Mindestlohns war wichtig. Der Freistaat muss für sein Personal mehr Geld zur Verfügung stellen! Die Studienzuschüsse, für den Einsatz bei anderen Projekten,  müssen ebenfalls an Inflation und Lohnerhöhungen angepasst werden!

Dies sind mitunter Probleme, die die Universität nicht selbst zu verantworten hat. Leider fehlt uns hier aber der Mut der FAU, das Problem der zu geringen Zuweisungen durch den Freistaat öffentlich zu kritisieren. 

Die FAU und der Freistaat Bayern rühmen sich mit Innovation und erstklassiger Forschung, aber Innovation und erstklassige Forschung gibt es nur mit erstklassiger Lehre. Und erstklassige Lehre gibt es nur mit offenen Bibliotheken und ausreichend gut bezahltem Personal!

Alles in allem können wir einen Teilerfolg verbuchen. Nur durch den großen Druck durch ein breites Bündnis engagierter Studierender in Gremien und vor allem auf der Straße wurden unsere Sorgen ernst genommen. Dies macht Mut für weitere Kämpfe, die geführt werden müssen.

Wir beobachten gespannt, welche Maßnahmen tatsächlich umgesetzt werden.

 

On July 3rd, together with representatives of various initiatives, FSIs and university groups, we handed over an open letter to the office of the university president.
In the letter, we requested that the university administration has to do everything possible to reverse the shortened opening hours and closures of the branch libraries, as well as the associated job cuts, and to provide appropriate financial resources. This action was a follow up to a demonstration to preserve the libraries last April.

71 days and several reminders later, we finally received a response from the President.

It says: “We can improve the library situation for you to a certain extent by 2024. […] we have released special funds from our own FAU budget for a period of three years. The reallocation requires a certain amount of effort - but in this way we can at least implement longer opening times in selected, more heavily frequented branch libraries and thus cover the need for learning space more specifically.

In the further course of the letter it is pointed out that the longer opening hours have so far been financed by study grants, which are awarded by a committee (ZGS). The suggestion that the ZGS has an equal number of students is a farce. Students are underrepresented in all other university committees, and decisions can always be made against the votes of the students. However, when it comes to managing the grievances and distributing too few funds to many legitimate projects, the voice of the students is apparently interesting, only to then declare tat it was their flaut  a.

The increase in the minimum wage increased costs and the ZGS did not want to bear them. Completely right! Libraries are part of the basic infrastructure of a university. Financing must be firmly secured through basic funds and not have to be renegotiated every year. In addition, the employees must also be paid decently (with the minimum wage, this literally only happens to a minimum). Raising the minimum wage was important. The state must provide more money for its staff! The study grants for use in other projects must also be adjusted to inflation and wage increases!

These are sometimes problems for which the university itself is not responsible. Unfortunately, the FAU lacks the courage to publicly criticize the problem of insufficient allocations from the state.

FAU and the Free State of Bavaria pride themselves on innovation and first-class research, but innovation and first-class research only exist with first-class teaching. And first-class teaching is only possible with open libraries and sufficiently well-paid staff!

All in all, we can claim partial success. Only through the great pressure from a broad alliance of committed students in committees and especially on the street were our concerns taken seriously. This gives courage for further battles to be fought.

We are watching closely to see which measures are actually implemented.