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Seminar über verbrannte politische und wissenschaftliche Literatur

Seminar im Rahmen der gewerkschaftlichen Bildungsarbeit (gba) der GEW Bayern

Seminar über verbrannte politische und wissenschaftliche Literatur mit der Münchner Freiheitsbibliothek. Die GEW-Bayern erinnert zusammen mit der „Münchner Freiheitsbibliothek“ an die verbrannte politische und wissenschaftliche Literatur vor 1933

Aus verbrannten Büchern lesen – ein Lesebuch zur Bücherverbrennung am 10. Mai 1933

Es waren nicht nur die großen Romane, die im Mai 1933 in den deutschen Universitätsstädten feierlich verbrannt wurden. Nicht nur Feuchtwangers „Erfolg“, Döblins „Berlin Alexanderplatz“ oder Heinrich Manns „Untertan“ sollten verschwinden, sondern noch im größeren Maß politische und wissenschaftliche Autor*innen:

Aus den Schulen und Hochschulen sollte der „undeutsche Geist“ vertrieben werden, in der Politik jedes fortschrittliche Denken außerhalb der NSDAP. Dem Widerstand gegen Diktatur, Militarismus und Rassismus drohte Arbeitslosigkeit, Gefängnis, Konzentrationslager, Ermordung und Exil.

Die „Münchner Freiheitsbibliothek“ stellt zwischen Mai 2022 und Mai 2023 auf der Homepage der GEW-Bayern zwölf Menschen vor, deren Haltungen auch heute noch zu bedenken sind, wenn gewerkschaftliche Standpunkte gefunden werden müssen.

Im April 2023 werden Christine Mittlmeier, Michael Schätzl und Wolfgang Winter von der „Münchner Freiheitsbibliothek“ dazu ein GEW-Seminar sowie öffentliche Lesungen veranstalten.

Das Lesebuch "Aus verbrannten Büchern lesen" erscheint im Frühjahr und kann bis zum 2. April 2023 vorbestellt werden

Termin
- Uhr
Veranstaltungsort
Kulturzentrum Giesinger Bahnhof
Giesinger Bahnhofplatz 1
81539 München
Teilnahmebeitrag
10 Euro (inkl. Getränke und Mittagsimbiss)
Anmeldestatus
Es sind noch Plätze frei, bitte Anmeldungen per E-Mail an den Referenten (auf ANMELDEN klicken)

Ablauf GEW-Seminar am 22. April am Giesinger Bahnhof

Referent für Teil 1 und Teil 2: Michael Schätzl

Referentin für Teil 2: Dr. Christine Mittlmeier

Seminar über im Mai 1933 verbrannte politische und wissenschaftliche Literatur

10.00 Uhr Beginn

10.00 – 13.00 Uhr (mit Kaffeepause): Teil 1: Die „Aktion wider den undeutschen Geist“ 

  • Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 im Rahmen der „Aktion wider den undeutschen Geist“
  • Möglichkeiten der Erinnerung an die Bücherverbrennung
  • Sammeln verbrannter Bücher: Die „Münchner Freiheitsbibliothek“
  • Vorstellung von verbrannten Büchern und ihren Autor*innen aus dem Bereich Bildung und Erziehung

13.00 bis 14.00 Uhr: Mittagessen im Bahnhofsrestaurant

14.00 bis 16.00 Uhr: Teil 2: Geschichte vor Ort: Weiterleben der Themen der verbrannten Bücher

  • Auf der Suche nach den Themen der verbrannten Bücher vor Ort:
  • Historischer Rundgang durch Giesing
  • Wir spazieren auf der Suche nach den (historischen) Opfern der „Aktion wider den undeutschen Geist“: den Arbeiter*innen, jüdischen Menschen, Sozialist*innen, Kommunist*innen, Sinti, Zwangsarbeiter*innen, Lehrer*innen, Architekt*innen, der Weiße Rose, dem Gefängnis Stadelheim, …
  • Wir finden ein Denkmal für Kurt Eisner und die Revolution 1918/19, (k)ein Denkmal für Gustav Landauer, kein Denkmal für Eugen Leviné, ein Denkmal für Elsa Lingens, kleine schöne alte Häuser aus dem 19. Jahrhundert, riesige Neubauten, einen imaginären Abrisskalender, (k)eine „kulturbolschewistische“ Kirche, eine Stadtteilbibliothek, …
  • Wir denken nach über (un)sichtbare Geschichte zwischen Revolution und NS-Zeit, Wohnungsnot damals und Neubaugebieten heute, über die Welt der Bücher und fragen uns: Wem gehört die Geschichte? Wem gehört die Stadt? Wem gehört die Münchner Freiheitsbibliothek?