Offener Brief
Zahlen zur Inanspruchnahme der Notbetreuung sind Augenwischerei!
Viele Gruppen in bayerischen Einrichtungen für Kinder sind trotz "Notbetreuung" viel zu voll. Die Bildungsgewerkschaft GEW Bayern widerspricht der Staatsregierung.
Die GEW Bayern kritisiert in einem offenen Brief an Staatsministerin Trautner und
Ministerpräsident Söder, dass diese in der Öffentlichkeit nur den Durchschnitt der Belegung in den
Vordergrund stellen und die tatsächlich oft vollen Einrichtungen verschweigen. Das sei
„Augenwischerei“.
Dazu Gerd Schnellinger, stellvertretender Landesvorsitzender der GEW Bayern: „Im Durchschnitt ist
die Belegung mit einem Wert unter 30% akzeptabel. Tatsächlich gibt es aber viele Ausreißer nach
oben, das belegen zahlreiche Rückmeldungen von Mitgliedern. Ich bin enttäuscht über diese
Inszenierung, das ist Augenwischerei. Wir würden es sehr begrüßen, wenn die Zahlen veröffentlicht
werden, damit klar ist, worüber geredet wird.“
In dem Schreiben wird auch eine verbindliche Obergrenze für die Gruppen gefordert. Wenn die
Grenze erreicht sei, müsse vor Ort im Dialog eine Lösung gefunden werden, die die Interessen der
Kinder, nicht die Erwerbsarbeit der Eltern in den Vordergrund rücke. Den Eltern sei vorrangig durch
großzügige Verdienstausfallentschädigungen zu helfen. Beklagt wird auch, dass von den zehn
Millionen Euro, die laut Staatsministerin Trautner an die Träger für Schutzmaßnahmen gingen, sehr
wenig bei den Beschäftigten ankam.
90402 Nürnberg