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Tarifvertrag

Regensburg: Tarifvertrag der GEW mit den Breitschaft-Schulen

In Regensburg gibt es jetzt den ersten Tarifvertrag einer bayerischen Privatschule. Nach langen Verhandlungen einigten sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mit den Breitschaft-Schulen.

Die Privatschule nahe dem Dom existiert seit 1935 als Wirtschaftsschule, seit einigen Jahren auch als Fachoberschule für Wirtschaft und Gestaltung und beschäftigt knapp 30 Lehrkräfte. Viele der Lehrer und Lehrerinnen sind Mitglied der GEW als zuständiger Gewerkschaft im Deutschen Gewerkschaftsbund. „Nur deshalb war es möglich, mit dem Arbeitgeber einen Tarifvertrag abzuschließen“, meint der zuständige Gewerkschaftssekretär Erwin Denzler.

Privatschulen in Bayern müssen ihren Lehrkräften zwar mindestens 80 Prozent des Gehaltes staatlicher Schulen bezahlen, aber bei Breitschaft lag das Niveau schon vorher darüber. Durch den Tarifvertrag ist das nun arbeitsrechtlich abgesichert. Der Tarif erreicht zwar nicht in allen Einzelfällen das Niveau des öffentlichen Dienstes, aber er nimmt Rücksicht auf Besonderheiten der Schule. Lehrer mit Berufserfahrung außerhalb des Schulbereichs werden sogar besser eingruppiert als beim Staat, was für den praxisnahen Unterricht wichtig ist. Besondere Klauseln für kleine Klassen, die durch staatliche Zuschüsse nicht gefördert werden, erlauben der Schule auch den Unterricht in sehr kleinen Gruppen. Das wollten auch die dort beschäftigten Lehrer und Lehrerinnen so beibehalten. Dasselbe gilt für besondere Förderangebote wie die Vorbereitung auf Abschlussprüfungen. Alle Gewerkschaftsmitglieder im Kollegium der Schule haben deshalb dem Tarifabschluss zugestimmt.

Auch für die private Schule als Arbeitgeber ist der Tarifabschluss wichtig: sie kann damit Lehrkräften und Sozialpädagogen ähnliche Arbeitsbedingungen bieten wie beim Staat. Wenn die Gehälter schlechter sind, ist mit einer hohen Fluktuation zu rechnen. Anton Salzbrunn, Landesvorsitzender der GEW und selbst an den Verhandlungen beteiligt, zu dem Tarifergebnis: „Wir haben ja große Vorbehalte gegen die Privatisierung von Bildung. Aber mit diesem Tarifvertrag sind die Kolleginnen und Kollegen sehr gut abgesichert.“

Für andere private Schulen in Bayern gibt es keine Tarifverträge, außer wenn sie zu einem größeren Verband mit Tarifbindung gehören. Das ist bei Wirtschafts- und Fachoberschulen und bei allgemeinbildenden Schulen aber fast nie der Fall. Die Breitschaft-Schulen in Regensburg sind da Vorreiter, meint die GEW.


V.i.S.d.P.: Elke Hahn, Geschäftsführerin GEW Bayern, elke.hahn@gew-bayern.de