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Corona & Arbeitsbelastung

System Schule droht zu kollabieren

Die Bildungsgewerkschaft mahnt, dass es u.a. dringend ein schlüssiges Konzept braucht, das effektives Lernen in kleinen Gruppen ermöglicht und Stundentafeln und Lehrpläne entsprechend anpasst.

„Die Wirtschaft muss laufen, Schulen und Kitas müssen geöffnet bleiben.“ Das ist das Credo der Politik in diesen Tagen. Doch der Preis dafür ist hoch: Die Infektionszahlen steigen. Auch die medizinische Seite betont zunehmend, dass Schulen zur Beschleunigung der Pandemie beitragen können.

Wir sehen auch in Bayern: Schüler*innen und ganze Klassen werden in Quarantäne geschickt, einzelne Schulen werden geschlossen. Lehrkräfte in Quarantäne verstärken den desaströsen Personalmangel. Vielerorts läuft Schule nur im Notbetrieb, von Regelunterricht kann nicht die Rede sein.

Konkrete Beispiele aus dem Alltag einzelner Schulen veranschaulichen die Situation:

Es fehlen 19 von 65 Lehrer*innen. Mobile Reserven stehen kaum mehr zur Verfügung. Lehrkräfte werden zu Hygienebeauftragten ernannt und müssen sich ohne professionelle Unterstützung um die Umsetzung von Hygienekonzepten kümmern. Mancherorts gibt es nicht mal Seife. Einen Krisenstab gibt es nicht. Der Putzdienst des Sachaufwandsträgers wurde bislang nicht intensiviert. Mund-Nase-Bedeckungen werden nicht einmal für Kolleg*innen aus Risikogruppen zur Verfügung gestellt. Durch zusätzliche Aufsichten arbeiten Kolleg*innen bis über die gesetzlich zulässige Arbeitszeit ohne Pausen durch. Parallel zum Präsenzunterricht müssen Lehrkräfte zusätzlich digital unterrichten, wenn sich einzelne Schüler*innen in Quarantäne befinden.

Wir sehen auch: Grundlegende Arbeitsschutzvorschriften, festgelegt in der SARS-CoV-2 Arbeitsschutzregel des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales, die für jeden Betrieb gelten, werden an den Schulen eklatant missachtet.

Kolleg*innen sind bereits einen knappen Monat nach Schulbeginn am Limit!

Was brauchen wir?

  • Ein schlüssiges Konzept, das effektives Lernen in kleinen Gruppen ermöglicht und Stundentafeln und Lehrpläne entsprechend anpasst.
  • Professionelle Unterstützung der Schulen und Sachaufwandsträger beim Erstellen und Umsetzen von Hygienekonzepten durch Betriebsärzt*innen und Fachkräfte für Arbeitssicherheit!
  • FFP-2-Masken für alle Kolleg*innen aus Risikogruppen
  • Eine Ausstattung für alle Lehrkräfte und Schüler*innen, die einen datenschutzkonformen digitalen Unterricht ermöglicht.

Ein „Runder Tisch“ mit Vertreter*innen aus dem Kultusministerium sowie aller im Bildungsbereich Verantwortlichen und Aktiven sollte die Themen Personalmangel, Arbeits- und Gesundheitsschutz und Arbeitsbelastung bearbeiten, Probleme und Defizite offen benennen und Lösungen suchen.

Kontakt
Ruth Brenner
Mitglied im Hauptpersonalrat
Mobil:  0172 9600306

GEW Fachgruppe Grund- und Mittelschule, Förderlehrerin

Im HPR für die Gruppe der Lehrer*innen an Grundschulen und Mittelschulen

 

Kontakt
Florian Kohl
Mitglied im Hauptpersonalrat
Telefon:  0170 362 33 61

Fachgruppe Sonderpädagogische Berufe, Sonderpädagoge

Im HPR für die Gruppe der Lehrer*innen an Förderschulen und Schulen für Kranke