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Kitaherbst

Stehen Kitas im Herbst vor einem erneuten Chaos?

Das Staatsministerium für Soziales muss jetzt einen Plan aufstellen, so die Bildungsgewerkschaft GEW Bayern.

Die Lage in den Kitas und damit die Bedeutung der frühkindlichen Bildung werden seitens der Staatsregierung auch nach eineinhalb Jahren Coronakrise noch nicht ernst genug genommen. Bei den Beschäftigten herrscht weiterhin große Unsicherheit darüber, wie es im Herbst weitergehen soll. Die Furcht vor weiteren Notbetreuungen ist groß.

Schon die Debatte über die Luftreinigungsgeräte offenbart die Planlosigkeit der bayerischen Sozialministerin Trautner. Nachdem der Freistaat die Kosten dafür nur zum Teil übernimmt, klagen immer mehr Kommunen, dass sie die Belastungen, die auf sie zukommen, nicht werden tragen können. Viele vertagten deshalb die Entscheidung darüber auf die Zeit nach den Sommerferien.

Die von der GEW Bayern bereits Ende Mai für die Kinder empfohlenen PCR-Pooltests werden nach dem Sommer ebenso nicht eingeführt, sondern das komplizierte System der Selbsttests beibehalten, obwohl diese bei Kindern oft nicht aussagefähig sind. Und dies angesichts drastisch steigender Inzidenzzahlen. Dabei gebe es doch auch positive Entwicklungen, z.B. im Nürnberger Land: Dort können ab September 35.000 Kinder aus Kitas und Schule zweimal wöchentlich getestet werden. Dazu Gerd Schnellinger, stellvertretender Landesvorsitzender der GEW Bayern: „Hier könnte sich die Sozialministerin informieren und danach endlich entschlossen handeln!“

Die GEW fordert maximalen Schutz für die Kinder und die Beschäftigten in den Kitas. „Es erschließt sich uns nicht, warum bei der Finanzierung von schützenden Maßnahmen gespart wird, während woanders das Geld locker sitzt“, kritisiert Hilger Uhlenbrock, Sprecher der Landesfachgruppe sozialpädagogische Berufe der GEW.

„Wir brauchen schnelle und ausreichend finanzierte Coronaschutz-Bausteine, um ab September den Kleinsten einen sicheren Kitabesuch zu ermöglichen. Dazu gehören auch PCR-Pooltests und Luftreinigungsgeräte. Es darf nicht wieder zu Notbetreuungen kommen“, ergänzt Gerd Schnellinger.

Die Beschäftigten in den Kitas erwarten seitens des Sozialministeriums, dass dieses jetzt tragfähige Lösungen und Konzepte entwickelt, damit sie nach dem Sommer uneingeschränkt ihrem Auftrag in der frühkindlichen Bildung nachkommen können.

Kontakt
Gerd Schnellinger
stellvertretender Vorsitzender, Bereich Sozialpädagogische Berufe
Mobil:  0179 42 59 064
Kontakt
Hilger Uhlenbrock
Landesfachgruppe Sozialpäd. Berufe, im Landesvorstand
Mobil:  +49 159 04 97 92 02