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PM Nr. 9 vom 17. März 2017: GEW Bayern zum Equal Pay Day am 18. März 2017

Grund- und Mittelschullehrerinnen wie alle anderen Lehrkräfte bezahlen! Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat mit Blick auf den „Equal Pay Day“ am Samstag die gleiche Bezahlung aller voll ausgebildeten Lehrkräfte angemahnt. Entgeltgleichheit im Schulbereich ist überfällig, auch in Bayern. Die GEW fordert, dass Lehrkräfte nach A13 bezahlt werden.

An Grundschulen unterrichten im Freistaat mehr als 80 Prozent Frauen. Sie verdienen jeden Monat deutlich weniger Geld als ihre Kolleg*innen an anderen Schulformen. Damit muss endlich Schluss sein. Gleiches Geld für gleichwertige Arbeit muss auch im Schulbereich gelten. Rechtsgutachten bestätigten, dass die schlechtere Besoldung an Grundschulen Frauen mittelbar diskriminiert und damit gegen das Gleichstellungsgebot des Grundgesetzes verstößt. Unter dem Motto „JA13 – weil Grundschul- und Mittelschullehrer*innen es verdienen“ fordert die GEW unter dem Dach ihrer Initiative „Bildung. Weiter denken!“, den Beruf aufzuwerten. Lehrkräfte an Grund- und Mittelschulen leisten wertvolle Arbeit und legen den Grundstein für die Entwicklung aller Kinder.

Während Grund- und Mittelschullehrkräfte in Bayern nach A12 besoldet oder als Angestellte in die Entgeltgruppen (E) 10 bis 12 einsortiert sind, werden Lehrkräfte der anderen Schularten überwiegend nach A13 bzw. E13 entlohnt. Für die ungleiche Bezahlung gibt es keine sachlichen Gründe. Dabei sind nicht nur die Dauer des Studiums und die fachlichen Anforderungen an Grund- und Mittelschullehrkräfte gleichwertig, auch der Vergleich von Aus- und Weiterbildung sowie Verantwortung und Leistung zeigt die Gleichwertigkeit der Tätigkeiten an Schulen. Der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bayern ist bewusst, dass die Arbeit von Grund- und Mittelschullehrkräften nicht die gleiche wie die von Lehrkräften an anderen Schulformen ist. Aus ihrer Sicht ist sie aber gleichwertig! Dies gilt sowohl für die geistigen Anforderungen als auch für die psychosozialen und physischen Anforderungen an die Lehrtätigkeiten. Alle Lehrkräfte werden mit höchsten pädagogischen Herausforderungen konfrontiert, unabhängig von der Schulform an der sie unterrichten.

Handlungsbedarf bei der Bezahlung sieht die GEW auch mit Blick auf den steigenden Fachkräftemangel an Grund- und Mittelschulen. Schon heute fehlen vor allem an diesen Schularten qualifizierte Lehrer*innen. Der wachsende Anteil von Lehrkräften, der nicht für diese Schulformen ausgebildet ist, ist besorgniserregend. Für eine Aufwertung dieser Berufe durch eine gerechtere und bessere Bezahlung ist es also höchste Zeit.

In Berlin wurde im Koalitionsvertrag verankert, auch voll ausgebildete Grundschullehrkräfte in A13 einzuordnen. Die Landesregierung in Bayern könnte sich daran ein Beispiel nehmen und dies ebenfalls für die Grund- und Mittelschullehrkräfte anstreben. Außerdem fordert die GEW eine Höhergruppierung der Fach- und Förderlehrer*innen.

Info: Der „Equal Pay Day“ (EPD) ist der internationale Aktionstag für Entgeltgleichheit zwischen Männern und Frauen. Er macht auf die geschlechtsspezifische Entgeltlücke aufmerksam, die in jedem Land unterschiedlich groß ist. Rechnerisch entspricht die Entgeltdifferenz in Deutschland von 21 Prozent einem Zeitraum von 77 Kalendertagen im Jahr. Symbolisch fällt der EPD diesmal auf den 18. März. D.h.: Bis zu diesem Tag arbeiten Frauen bei einem angenommenen gleichen Stundenlohn umsonst, während Männer schon seit dem 1. Januar für ihre Arbeit bezahlt werden. Alle weiteren Infos finden Sie im Netz unter: www.equalpayday.de

V.i.S.d.P.: Elke Hahn, Geschäftsführerin, Schwanthalerstraße 64, 80336 München, 0171 – 676 0000.