
Umso irritierender findet die GEW die neuesten Meldungen aus dem Kultusministerium, dass von September an in den bayerischen Schulen wieder normaler Betrieb sein soll, ohne Mindestabstand, aber mit Hygienerichtlinien.
Das kann nur heißen, dass auch alle Lehrkräfte wieder zum Präsenzunterricht antreten müssten, auch solche aus Risikogruppen – und das unter Bedingungen, die auch ohne Corona auf Grund des Lehrkräftemangels als prekär bezeichnet werden können.
Die GEW lehnt solche Gedankenspiele als vollkommen realitätsfern ab! Die Infektionslage wird auch im Herbst noch äußerst fragil sein. Daher halten wir es für fahrlässig, schon heute von der Aufhebung des Abstandsgebots zu sprechen. Die GEW-Bundesvorsitzende Marlis Tepe bringt es auf den Punkt: "Solange die Gesellschaft entscheidet, dass in anderen Bereichen des Lebens Sicherheitsabstände einzuhalten sind, kann es keinen Regelbetrieb der Schulen geben."
Anstatt sich Gedankenspielen über einen möglichen Normalbetrieb an Schulen hinzugeben, sollte sich das Kultusministerium schleunigst an die Hausaufgaben machen, die die GEW schon in der letzten Presseerklärung formuliert hat:
Die Betreuung von Kindern und Jugendlichen während der Sommerferien wird jetzt offensichtlich ohne schulische Lehrkräfte gewährleistet. Das begrüßt die GEW ausdrücklich, sind doch die Lehrkräfte durch die Organisation von Distanz- und Präsenzunterricht sowie ihren Einsatz in der Notbetreuung während der vergangenen Wochen und Monate an den Grenzen ihrer Belastbarkeit angekommen. Sie benötigend dringend eine Auszeit! Lehrkräfte haben natürlich, ebenso wie Beschäftigte anderer Branchen, einen Anspruch auf Urlaub.
Rückfragen gerne an:
Martina Borgendale, stellv. Vorsitzende der GEW Bayern, martina.borgendale(at)gew(dot)bayern,
Tel. 01511 / 24 30 097
Johannes Schiller, Mitglied im Hauptpersonalrat, johannes.schiller(at)gew(dot)bayern,
Tel. 09123 / 9 66 73 46