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Pressemitteilung Nr. 34 / 2020 vom 24. Juni 2020

GEW rät für neues Schuljahr zur Vorsicht

Regelbetrieb in allen Schulen? GEW reagiert auf irritierende Meldungen aus dem Kultusministerium Auch in den letzten Tagen wurde uns von Seiten der Staatregierung immer wieder vermittelt, wie vorsichtig wir weiterhin sein müssten während der Corona-Pandemie, wie wichtig Hygiene- und vor allem auch Abstandsregeln seien.

Umso irritierender findet die GEW die neuesten Meldungen aus dem Kultusministerium, dass von September an in den bayerischen Schulen wieder normaler Betrieb sein soll, ohne Mindestabstand, aber mit Hygienerichtlinien.

Das kann nur heißen, dass auch alle Lehrkräfte wieder zum Präsenzunterricht antreten müssten, auch solche aus Risikogruppen – und das unter Bedingungen, die auch ohne Corona auf Grund des Lehrkräftemangels als prekär bezeichnet werden können.

Die GEW lehnt solche Gedankenspiele als vollkommen realitätsfern ab! Die Infektionslage wird auch im Herbst noch äußerst fragil sein. Daher halten wir es für fahrlässig, schon heute von der Aufhebung des Abstandsgebots zu sprechen. Die GEW-Bundesvorsitzende Marlis Tepe bringt es auf den Punkt: "Solange die Gesellschaft entscheidet, dass in anderen Bereichen des Lebens Sicherheitsabstände einzuhalten sind, kann es keinen Regelbetrieb der Schulen geben."

Anstatt sich Gedankenspielen über einen möglichen Normalbetrieb an Schulen hinzugeben, sollte sich das Kultusministerium schleunigst an die Hausaufgaben machen, die die GEW schon in der letzten Presseerklärung formuliert hat:

  • Schulbetrieb mit weiterhin reduzierter Schüler*innenzahl planen
  • Risikogruppen weiterhin konsequent schützen
  • Umfassenden Infektionsschutz an den Schulen organisieren
  • Engmaschige Testungen auf das Corona-Virus für alle Menschen im Schulbetrieb auf den Weg bringen
  • Flächendeckende Betreuung aller Schulen durch Betriebsärzt*innen und Fachkräfte für Arbeitssicherheit sicherstellen
  • Ausstattung der Lehrkräfte und der Schüler*innen für das „Lernen zuhause“ organisieren

Die Betreuung von Kindern und Jugendlichen während der Sommerferien wird jetzt offensichtlich ohne schulische Lehrkräfte gewährleistet. Das begrüßt die GEW ausdrücklich, sind doch die Lehrkräfte durch die Organisation von Distanz- und Präsenzunterricht sowie ihren Einsatz in der Notbetreuung während der vergangenen Wochen und Monate an den Grenzen ihrer Belastbarkeit angekommen. Sie benötigend dringend eine Auszeit! Lehrkräfte haben natürlich, ebenso wie Beschäftigte anderer Branchen, einen Anspruch auf Urlaub.

Rückfragen gerne an:

Martina Borgendale, stellv. Vorsitzende der GEW Bayern, martina.borgendale(at)gew(dot)bayern,
Tel. 01511 / 24 30 097

Johannes Schiller, Mitglied im Hauptpersonalrat, johannes.schiller(at)gew(dot)bayern,
Tel. 09123 / 9 66 73 46 

Kontakt
Martina Borgendale
Vorsitzende
Adresse Neumarkter Straße 22
81673 München
Telefon:  089 544081 – 17
Kontakt
Florian Kohl
Mitglied im Hauptpersonalrat
Telefon:  0170 362 33 61

Fachgruppe Sonderpädagogische Berufe, Sonderpädagoge

Im HPR für die Gruppe der Lehrer*innen an Förderschulen und Schulen für Kranke