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Staatsregierung proklamiert:

Bildung wird zur Nebensache – es geht nur noch um Betreuung! GEW übt scharfe Kritik.

Das Personal in Kitas und Schulen hat täglich seine Gesundheit zu riskieren, damit Konzerne ungestört (wohlgemerkt überwiegend per Videokonferenz) globale Geschäfte fortführen können. Die Frage nach der Systemrelevanz scheint sich nicht mehr zu stellen!

Jetzt ist es offiziell und jeder kann sich den O-Ton des Ministerpräsidenten anhören. In der Pressekonferenz am 27. 10. 2020 betont Herr Söder, dass Kitas und Schulen – trotz rasant steigender Infektionszahlen - unbedingt offen bleiben müssen. Bildung und Förderung von Kindern und Jugendlichen, gutes Geleiten durch die Pandemie – das hat die Staatsregierung dabei nicht mehr im Blick. Betreuung hat Priorität – und die kann notfalls auch in Turnhallen stattfinden, so Herr Söder.
Um was es dabei eigentlich geht, auch daraus macht der Regierungschef keinen Hehl mehr. Söder wörtlich: „Schule und Kita hat ja den Sinn und Zweck, die Wirtschaft am Laufen zu lassen. Wenn Eltern keine Betreuung haben, gibt es keine Wirtschaft.“
Mit anderen Worten: Das Personal in Kitas und Schulen hat täglich seine Gesundheit zu riskieren, damit Konzerne ungestört (wohlgemerkt überwiegend per Videokonferenz) globale Geschäfte fortführen können. Die Frage nach der Systemrelevanz scheint sich nicht mehr zu stellen!
Die Folgen sind tägliche Massenveranstaltungen mit tausenden von Teilnehmer:innen in teilweise maroden Klassenzimmern, ohne Abstand, bei offenen Fenstern, ohne medizinisches und sicherheitstechnisches Fachpersonal – und das bei desaströs knapper Personaldecke.
Frau Trautner, Herr Söder und Herr Piazolo! Kommen Sie endlich Ihrer Fürsorgepflicht nach! Die Gesundheit und das Leben der Beschäftigten, der Kinder und Jugendlichen und deren Familien müssen Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen haben!
Kita- und Schulbetrieb nur, wenn grundlegende Schutzmaßnahmen gewährleistet sind:
• Abstand (Klassen- und Gruppengrößen verkleinern)
• Lüftung (im nahenden Winter durch technische Vorkehrungen)
• Mund-und-Nasenschutz für Beschäftigte
• Konsequente Einhaltung des Drei-Stufenplans zum Unterrichtsbetrieb
• Unterstützung und Begleitung durch Betriebsärzt*innen und Fachkräfte für Arbeitssicherheit

Kontakt
Anton Salzbrunn
Bereich Tarifpolitik
Adresse KV Erlangen, Friedrichstraße 7
91054 Erlangen
Mobil:  0176 65544036