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Pressemitteilung

Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel: Arbeitsbedingungen verbessern, Lehrkräfte entlasten!

Sonderzahlungen und aggressive Werbung werden den Lehrkräftemangel nicht beheben. Die Landesvorsitzende der GEW Martina Borgendale ist sich sicher: „Um mehr Lehrkräfte für das Lehramt zu begeistern, müssen sich die Arbeitsbedingungen vor Ort ändern. Wir brauchen jetzt vor allem dringend Entlastung!“

Bayern investiert: Einmalig 3.000 Euro soll es für Lehrkräfte geben, wenn sie sich in weniger attraktive Regionen des Freistaates versetzen lassen wollen.

„Bislang hat das Kultusministerium Lehrkräfte einfach da eingesetzt, wo sie benötigt wurden. Das lassen sich viele Lehrkräfte nicht mehr gefallen. Wir haben vorgeschlagen, Anreize zu schaffen, damit sich Lehrkräfte freiwillig versetzen lassen. Ob allerdings eine Einmalzahlung nutzt, wird sich zeigen. Nachhaltiger wäre ein monatlicher Zuschlag. Mehr Lehrkräfte wird diese Maßnahme allerdings nicht bringen“,

sagt Florian Kohl, stellvertretender Vorsitzender der GEW Bayern.

Ab dem Wintersemester wird es keinerlei Zugangsbeschränkungen mehr für Lehramtsstudierende geben.

„Die Aufhebung der Zulassungsbeschränkung liest sich gut. Allerdings werden damit keine zusätzlich benötigten Studienplätze geschaffen. Das Lehramt für Mittelschule kommt schon lange ohne Beschränkung aus, hat aber fast keine Studierenden mehr. Gegen den Lehrkräftemangel wird diese Maßnahme nur bedingt helfen“,

sagt Martina Borgendale.

Trotz viel Kritik will der Freistaat Bayern Lehrkräfte aus anderen Bundesländern abwerben. Die Regierung wirbt mit besseren Gehältern, will eine Umzugskostenpauschale bezahlen und steckt mehr Geld in die digitale Werbung.

„Diese Maßnahme ist eine reine Problemverschiebung. Die anderen Bundesländer haben den gleichen Mangel. Was wir absolut nicht brauchen, ist ein Wettbewerb der Bundesländer um die wenigen Fachkräfte, die es noch gibt. Die Probleme muss man gemeinsam lösen. Hier darf man nicht gegeneinander arbeiten. Das ist schäbig“,

kritisiert Florian Kohl, stellvertretender Vorsitzender der GEW Bayern.

Die GEW Bayern schlägt folgende kurzfristigen Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel vor: Konzentration auf die Kinder und Jugendlichen, den Unterricht und das schulische Kerngeschäft, Entlastung durch zusätzliche Verwaltungskräfte, Verwaltung auf das Wesentliche reduzieren, Entlastung durch IT-Fachkräfte, Entschlackung der Lehrpläne, in Notfällen eine zeitweise Reduzierung der Stundentafel.

Als mittel- und langfristige Maßnahmen hat die Bundes-GEW einen 15-Punkte-Plan entworfen, der hier zu finden ist:

www.gew.de/15-punkte-gegen-lehrkraeftemangel

Kontakt
Florian Kohl
stellvertretender Vorsitzender, Bereich Schule
Mobil:  0170 362 33 61
Kontakt
Martina Borgendale
Vorsitzende
Adresse Neumarkter Straße 22
81673 München
Telefon:  089 544081 – 17