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Position

Konstruktive Vorschläge sind in der Krise gefragt, liebe CSU, lieber Herr Pschierer!

Mitglied des Landtages Josef Pschierer vergreift sich mal wieder im Ton. Unsachliche Stammtischparolen helfen in der Krise niemandem!

Es ist nicht das erste Mal, dass CSU-Politiker Josef Pschierer, MdL, die Gelegenheit ergreift, um gegen den Berufsstand der Lehrkräfte zu ätzen. Wir erinnern uns an den März 2020, als der Widerstand gegen das „Piazolo-Maßnahmenpaket“, mit dem das Kultusministerium dem Lehrkräftemangel begegnen wollte, seinen Höhepunkt erreichte. Eine Gruppe von engagierten Lehrkräften lieferte eine Liste mit vielen alternativen Vorschlägen und forderte gerechte Bezahlung – Pschierer empfahl damals unverschämt, dass sich die Kolleginnen und Kollegen einen neuen Job suchen sollten, wenn sie unzufrieden wären.

Nun nahm der heimatbewusste Politiker erneut eine Steilvorlage auf, um seinem Image des Polterers aus Mindelheim gerecht zu werden und gleichzeitig dem eh schon schwer geschädigtem Image der Lehrkräfte einen weiteren Tiefschlag in der Öffentlichkeit zu verpassen. Zwar seien die Lehrkräfte die teuersten, aber nicht immer die besten und fleißigsten, betonte er, und packte noch ein paar weitere Klischees auf den Tisch, mit denen sich der Beruf der Lehrkraft gut diskreditieren lässt. Zu allem Übel griff Pschierer auch noch ganz tief in die Schmuddelkiste und spielte auf Gerhard Schröders unsägliche „faule Säcke“-Zitat aus dem Jahr 1995 an.

Man muss es einmal deutlich sagen: Über Forderungen von Berufsverbänden kann man diskutieren. Über die Art und Weise, wie diese Forderungen vorgebracht werden ebenso. Aber dieser Reflex von in der Öffentlichkeit stehenden Personen wie Herrn Pschierer, mit populistischer, unsachlicher und vor allem unangemessener Pauschalkritik zu reagieren und dabei Öl in das lodernde Feuer zu gießen, ist daneben. Und hilft in dieser Phase der Pandemie wirklich niemandem. Außer vielleicht dem Ego des Herrn Pschierer.

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