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Kritik

Keine klaren Regeln für den Kita-Lockdown

Wir kritisieren die Entscheidungen des Staatsministeriums die Kitas und Einrichtungen für behinderte Menschen zu schließen, aber gleichzeitig durch ungeregelte Notbetreuung, ohne klare Vorgaben, eine Regelbetrieb durch die Hintertür zu ermöglichen.

Foto: GEW / Shutterstock
Foto: GEW / Shutterstock

Laut Staatsministerin Trautner sollen im Notbetrieb „unbürokratische Lösungen für die Eltern“ ermöglicht werden. Dies darf keinesfalls zu Lasten der Kita-Beschäftigten gehen, so die Bildungsgewerkschaft GEW.

„Die Entscheidung, ob ein Kind in die Kita-Notbetreuung aufgenommen wird, kann nicht von den Eltern allein getroffen werden“, sagt die Gewerkschaftssekretärin Gabriele Albrecht-Thum und ergänzt: „Sie muss klaren, überprüfbaren Regeln folgen, die sich am Kindeswohl orientieren. Des Weiteren ist bei den Eltern in der Notbetreuung auf die Alleinerziehenden, die systemrelevanten Berufe und kritische Infrastruktur abzustellen, wie dies im Frühjahr der Fall war. Gleichzeitig braucht es in dieser extrem angespannten Lage eine großzügige, vom Bund finanzierte, Sonderurlaubsregelung.“


Für die Kitas verlangt die Gewerkschaft, dem Arbeits- und Gesundheitsschutz oberste Priorität einzuräumen, wenn die Kitas und Einrichtungen weiter geöffnet bleiben sollen.

„Mit Blick auf Beschäftigtengruppen mit einem erhöhten Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs müssen schnelle und lösungsorientierte Wege her, sodass betroffene Kolleginnen und Kollegen sich unbürokratisch von der Arbeit mit Kindern freistellen lassen kön­nen“, sagt Gerd Schnellinger, Sprecher der Landesfachgruppe Sozialpädagogische Berufe. 

Die Beschäftigten in den Kindertagesstätten leisten seit Monaten absolut Außergewöhnliches, um das Bildungs- und Erziehungsangebot für die Kinder aufrecht zu erhalten. Im Hinblick auf die Zeit nach den Weihnachtsferien, müssen die Eltern mit größtmöglicher Transparenz darauf vorbereitet werden, dass es zu Einschränkungen im Kita-Betrieb kommen kann. Die Arbeitsbelastung in den Kitas ist am Rand des Erträglichen angekommen, so wird es der GEW von vielen Mitgliedern mitgeteilt. Es ist überfällig, dass diese Arbeit angemessen wertgeschätzt und der Arbeits- und Gesundheitsschutz an oberste Stelle gesetzt wird!

Kontakt
Gerd Schnellinger
stellvertretender Vorsitzender, Bereich Sozialpädagogische Berufe
Mobil:  0179 42 59 064
Kontakt
Gabriele Albrecht-Thum
Gewerkschaftssekretärin Bereich Weiterbildung und sozialpädagogische Berufe (Südbayern)
Telefon:  089 544081-19