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Wichtige bildungspolitische Beschlüsse gefasst

Das höchste Gremium der GEW Bayern tagte in Röthenbach an der Pegnitz

Die Landesvertreter*innenversammlung (LVV) als höchstes Gremium des bayerischen Landesverbandes der GEW tagte am Freitag, 21. Oktober 2022, im mittelfränkischen Röthenbach an der Pegnitz.

Die Delegierten aus ganz Bayern beschlossen richtungsweisende Anträge.

Über 100 Delegierte der Bezirksverbände der GEW Bayern fanden sich am 21. Oktober in der Stadthalle* in Röthenbach a.d. Pegnitz ein, um über Anträge zur Tarifpolitik sowie Sozial- und Bildungspolitik zu diskutieren und Beschlüsse zur künftigen Arbeit der Gewerkschaft zu fassen.

Die Vorsitzende Martina Borgendale eröffnete die Veranstaltung mit einer Rede zur aktuellen Situation in der Bildungs- und Sozialpolitik und zu den gewerkschaftlichen Schlussfolgerungen. So unterstrich sie, wie wichtig und richtig die Forderung nach 10,5 Prozent mehr Gehalt und einem Mindestbeitrag von 500 Euro für die kommende Tarifrunde im öffentlichen Dienst ist. Laut Borgendale müssen auch die Arbeitgeber*innen zur Bewältigung der aktuellen Krise zur Kasse gebeten werden. Zudem forderte die Gewerkschafterin A 13 gleichzeitig sowohl für Grund- als auch für Mittelschullehrkräfte, und zwar bereits vor der Landtagswahl und ohne Stufenregelung.

Am Nachmittag begrüßte Bernhard Stiedl, der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Bayern, die Delegierten und betonte in seiner Rede die Bedeutung der Bildung für eine friedliche Gesellschaft. Zudem forderte er mehr Verteilungsgerechtigkeit und Solidarität mit denen ein, die derzeit am meisten unter den Preissteigerungen leiden und erklärte seine Zustimmung zu „100 Milliarden Euro für Bildung“, die die GEW Bayern fordert.

In den Beratungen diskutierten wir die Anträge heiß, aber stets konstruktiv und fassten einige richtungsweisende Beschlüsse. In der Bildungspolitik setzen wir uns auch in der Zukunft für die Zulassung aller qualifizierten Fachkräfte und gegen prekäre Beschäftigungsverhältnisse ein. Zudem fordert die GEW Bayern für die Gleichstellung von Pädagog*innen mit internationalen Berufs- und Hochschulqualifikationen deutliche Verbesserungen. Darüber hinaus beschlossen wir, uns für herkunftssprachlichen Unterricht an allen Schularten stark zu machen. Zeit wird es nach Ansicht der Delegierten auch für ein Antidiskriminierungsgesetz und eine Antidiskriminierungsstelle in Bayern.

Die nächste LVV findet bereits im April 2023 in Regensburg statt. Die Delegierten wählen dann auch einen neuen Vorstand und die Spitze der GEW Bayern.

 

*Offiziell heißt die Stadthalle in Röthenbach a.d. Pegnitz „Karl-Diehl-Halle“. Die Diehl-Werke sind ein international erfolgreicher deutscher Rüstungskonzern. Karl Diehl war NSDAP-Mitglied und betrieb während des zweiten Weltkriegs ein Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg. Zur Arbeit wurden Kriegsgefangene und andere Menschen gezwungen. Diehls Betrieb produzierte Kriegsmaterial und wurde durch die Aufrüstung während des Weltkriegs zu einem der wichtigsten deutschen Rüstungsproduzenten. Die GEW Bayern vertritt die Ansicht, dass öffentliche Gebäude nicht nach Menschen benannt werden sollten, die mit dem Leid Verfolgter Profit generieren konnten und sich zur damaligen Zeit nicht von der Ideologie des 3. Reiches distanzierten. In der Pause der Delegiertenversammlung wurde deshalb über Karl Diehl informiert und für ein antifaschistisches Projekt gesammelt.

 

Kontakt
Martina Borgendale
Vorsitzende
Adresse Neumarkter Straße 22
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Kontakt
Florian Kohl
stellvertretender Vorsitzender, Bereich Schule
Mobil:  0170 362 33 61