Bewerbung als stellvertretender Vorsitzender
Gerd Schnellinger
Mein Name ist Gerd Schnellinger. Ich bin 61 Jahre alt, verheiratet und habe drei erwachsene Kinder. Aufgewachsen bin ich im mittelfränkischen Lauf an der Pegnitz. Heute lebe ich mit meiner Ehefrau im oberfränkischen Landkreis Bayreuth.
Nach einer Ausbildung zum Elektriker kam ich durch meinen Zivildienst zur sozialpädagogischen Arbeit. Seit 1984 arbeite ich in einer großen Einrichtung der Behindertenhilfe im Nürnberger Land. Hier speziell mit erwachsenen Persönlichkeiten, welche Unterstützungsbedarf haben. Über 30 Jahre war ich dort im Betriebsrat aktiv, davon 20 Jahre als freigestellter Betriebsratsvorsitzender. Aktuell bin ich die Vertretung der schwerbehinderten Mitarbeiter*innen im Betrieb nach SGB IX.
Politisch bin ich parteilos, jedoch stehe ich der Politik der Parteien „links von der Mitte“ sehr nahe. Hier würde ich mir ein sozial- und bildungspolitisches Umdenken in den Regierungsgremien sehr wünschen.
Seit Beginn meines Berufslebens im Jahr 1976 bin ich gewerkschaftlich organisiert. 1992 bin ich erstmals in die GEW eingetreten und war von 1998 bis 2006 Mitglied in der Gewerkschaft ÖTV/ver.di. 2006 bin ich in die GEW zurückgekehrt und habe hier meine gewerkschaftliche Heimat gefunden.
Im KV Nürnberger Land bin ich seit drei Jahren Vorsitzender.
Seit acht Jahren arbeite ich aktiv in der Landestarifkommission der GEW Bayern mit. Seit 2016 bin ich in der Bundestarifkommission (Bund/Kommunen) tätig und durfte viel Erfahrung in diesen Gremien sammeln. Diese möchte ich gerade in Bayern weiterhin umsetzen und zum Erfolg führen. Vor allem ist es mir wichtig, die Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes (SuE) voranzubringen. Durch meine berufliche Tätigkeit stehe ich an der Basis und werde die Anliegen der Kolleg*innen in den Bundesgremien vertreten. Gerade in der Tarifpolitik muss ein Umdenken stattfinden und den Kolleg*innen in den Betrieben mehr Gehör verschafft werden. Dafür stehe ich!
Zusammen mit Hilger Uhlenbrock leite ich die GEW-Landesfachgruppe Sozialpädagogische Berufe. Vielfältige Verbesserungen müssen wir anpacken und vertiefen. Ich trete für eine Verbesserung der Fachkraft-Kind-Relation ein. Die Einführung des „Ganztags“ liegt mir am Herzen, jedoch müssen dafür auch die Fachkräfte vorhanden sein. Einen „Ganztag light“ lehne ich ab. Sprach-Kitas dürfen nicht unter den Tisch fallen!
Auf der virtuellen LVV 2020 wurde ich zum stellvertretenden Landesvorsitzenden gewählt. Primär wichtig ist mir eine sachgrundorientierte Arbeit im Gremium des Landesvorstandes. Mir ist bewusst, dass wir in den nächsten Jahren vor vielen politischen und strukturellen neuen Situationen stehen werden. Diese sehe ich nicht als einen Berg von Problemen, sondern als Herausforderung, diese gemeinsam als Gewerkschaft zu bewältigen. Dafür stehe ich!
Nun möchte ich erneut als stellvertretender Vorsitzender der GEW Bayern bzw. für den Landesvorstand kandidieren und meine vielfältigen Erfahrungen, aber auch teilweise unkonventionellen Vorschläge auf Vorstands- oder Landesebene einbringen. Die Kolleg*innen in der Geschäftsstelle sehe ich als unser großes Kapital.
Verbesserungen im TVöD sind überfällig. Im Detail trete ich für eine Abschaffung des Leistungsbewertungssystems und für gerechte Lohnsteigerungen in diesem Tarifvertrag ein. Ein gesundes Arbeiten in unseren vielfältigen Berufen sehe ich als große Herausforderung. Der Umgang mit Belastungen physischer und psychischer Art im Arbeitsalltag in pädagogischen Berufen ist ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld und eine Herausforderung für eine gute gewerkschaftliche Arbeit.
Eine starke eigenständige GEW liegt mir am Herzen. Der direkte Kontakt zu unseren wichtigsten Ressourcen, den Mitgliedern vor Ort in ihrem beruflichen Alltag, stellt auch weiterhin die Basis meiner Gremienarbeit dar. Meine Gewerkschaft funktioniert nur von unten nach oben – dafür trete ich ein!