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GEW und Yekitiya mamostêyen (aus Nord- und Ostsyrien)

Zwei Bildungsgewerkschaften auf dem Weg zur Kooperation

"Nord- und Ostsyrien – Bildung für Demokratie und Vielfalt" – so nannte sich nicht nur eine GEW- Veranstaltung auf der Tagung Internationales in diesem Februar. Dieser Titel ist auch für eine Gruppe von Aktiven innerhalb der GEW schon seit Langem Motto für ihren Einsatz für den Bildungsbereich in dieser Region.

Die Ziele des basisdemokratischen Gesellschaftssystems dort mit Gleichberechtigung aller Ethnien, Sprachen, Religionen und der festen Verankerung der Frauenrechte auf allen Ebenen sind auch Grundlage des öffentlichen Bildungswesens. Als Mitglied sowohl in der Bildungsinternationale als auch bei der Globalen Bildungskampagne liegt es auf der Hand, dass wir uns als GEW für die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen für Bildung in Nord-Ostsyrien einsetzen.

So hat sich im Rahmen der Vernetzung von Mitgliedern aus Bayern, Berlin und Niedersachsen, die ehrenamtlich in der internationalen Arbeit aktiv sind, nun auch eine bundesweite Koordinierung zu Nord- und Ostsyrien gebildet. Im Austausch mit Vertreter*innen aus Nord- und Ostsyrien und mit dem Referat Internationales beim Hauptvorstand der GEW berät die Gruppe Möglichkeiten des Informationsaustauschs, der Öffentlichkeitsarbeit, der Unterstützung und der Kooperation. In diesem Zusammenhang werden auch die nächsten Schritte bis zum Baubeginn der Mädchenberufsschule in Kobanê besprochen. 

Die Vertretung der Selbstverwaltung in Berlin half dabei, Mitglieder des Bildungsrates und der Bildungsgewerkschaft bei zwei Veranstaltungen und auch in der E&W 2/2022 zu Wort kommen lassen. Zuletzt organisierte der NAMA (Niedersächsischer Ausschuss für Migration, Diversität und Antidiskriminierung) mit der GEW-Bildungsgruppe für Nord-Ostsyrien im Mai eine Onlineveranstaltung. Auch hier beschrieben die Gäste aus Nord-Ostsyrien, live zugeschaltet oder per Aufzeichnung, die Ziele und Fortschritte, aber auch die Hemmnisse auf dem Weg zu einer gleichberechtigten Bildung für alle.

 Folgende Schwierigkeiten wurden immer wieder thematisiert:

  • fehlende internationale Anerkennung der Abschlüsse
  • Fehlen von Schulgebäuden oder mangelhafte Ausstattung
  • Klassen mit über 50 Schüler*innen
  • Lebensgefahr durch Drohnenangriffe aus der Türkei
  • Angriffe auch auf Schulgebäude
  • Gefahren durch IS-Terroristen, die aus Flüchtlingslagern geflohen sind

Letztendlich ergeben sich für uns als Bildungsgewerkschaft aktuell mehrere herausfordernde Handlungsfelder:

Neben der Zusammenarbeit an konkreten Projekten, dem länderübergreifenden Austausch über Bildungsfragen, dem Angebot von Kooperationen in allen Bildungsbereichen und der Verbreitung von Informationen in unseren Gliederungen gilt es auch, die Bildungsgewerkschaft in Nord-Ostsyrien auf dem Weg zur Aufnahme in die Bildungsinternationale zu unterstützen. Gerade in der aktuell bedrohlichen politischen Situation ist unsere Solidarität gefragt!

von Margot Simoneit

Save the date          

Der LIB (= Landesausschuss für interkulturelle Bildung) lädt alle Interessierten
zu einem Onlineaustausch ein

„GEW und Yekitiya mamostêyen (aus Nord- und Ostsyrien) –
zwei Bildungsgewerkschaften auf dem Weg zur Kooperation“

Wann: 17.11.2022, 18:30 Uhr                                                                                                                                

Eine ausführliche Einladung folgt.

Kontakt
Margot Simoneit
LIB