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Tarifrunde im Sozial- und Erziehungsdienst

Weitere Warnstreiks am Welttag der Sozialen Arbeit

Kundgebungen in München vor dem Landratsamt und auf dem Marienplatz - Sozialpädagog*innen gehen für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße. Am Abend veranstaltet die GEW eine Konferenz unter dem Titel „Dauerbaustelle Soziale Arbeit“.

Erneut ruft die GEW Bayern zum Warnstreik auf, diesmal die Beschäftigten in der Sozialen Arbeit. Gefordert werden unter anderem ein Rechtsanspruch auf Qualifizierung auf Kosten der Arbeitgeber, die Freistellung für Anleitung von Nachwuchskräften und die finanzielle Gleichstellung mit Beschäftigtengruppen im Tarifvertrag mit vergleichbarer Qualifikation wie bspw. Ingenieure.

Vor dem Landratsamt München versammelten sich morgens zahlreiche Kolleg*innen von GEW und ver.di. Viele wären nach Auskunft der Streikenden noch in den Ausstand gegangen, aber eine hohe Zahl geflüchteter Menschen aus der Ukraine braucht dringend Unterstützung vom Amt. Die Personalsituation sei angespannt „durch krankheitsbedingte Ausfälle und vor allem den Einstellungsstopp 2021“, so eine Kollegin vor dem Amt. Der Fachkräftemangel würde sich nicht lösen lassen, ohne Verbesserung der Arbeitsbedingungen und finanziellen Anerkennung der hochqualifizierten Arbeit.

„Wir sind erschöpft und wütend wegen mangelnder Wertschätzung. Gebt uns endlich die uns zustehende Wertschätzung. Klatschen reicht nicht“,

verdeutlicht eine Rednerin den Unmut der Sozialpädagog*innen im Amt. Eine weitere Kollegin berichtet, dass sie ihre Zusatzausbildungen größtenteils selbst bezahlen musste. Sie fordert bessere Arbeitsbedingungen, ebenso wie ein Kollege, „damit der Job attraktiver wird, damit wir Nachwuchs bekommen“.

Ab 12 Uhr versammelten sich die Beschäftigten der Sozialen Arbeit der Landeshauptstadt München auf dem Marienplatz vor dem Rathaus. Über 150 Streikende machten deutlich, wofür sie die Arbeit niedergelegt hatten: mehr Wertschätzung und bessere Arbeitsbedingungen ihrer Arbeit.

„Ich stehe hier für mein ganzes Team, das komplett im Krisen- und Aushilfemodus ist!“

steht auf einem Schild zu lesen.

Am 21. März wird weiter verhandelt. Beim ersten Treffen legten die Arbeitgeber nicht einmal ein Angebot vor.

Konferenz der GEW Bayern zum Welttag der sozialen Arbeit

Die International Federation of Social Workers (IFSW) ruft seit 2003 jährlich dazu auf, den Berufsstand zu feiern und dessen weltweite Bedeutung zu würdigen, damit auch in der Politik das Bewusstsein für die Bedeutung der Profession wächst. 

Aus diesem Anlass lädt die GEW Bayern abends alle Kolleg*innen aus Bayern zu einer Online-Konferenz mit dem Titel „Dauerbaustelle Soziale Arbeit“ ein. Mit dabei ist Björn Köhler, von 2017 bis 2021 im Hauptvorstand der GEW. Er berichtet von der Studienlagen zu den Arbeitsbedingungen in der Sozialen Arbeit. 2017 erschien eine von der GEW finanzierte Studie, die den Mangel an Wertschätzung und guter Arbeit deutlich werden lässt.

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