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Eindrücke

Warnstreiks in Bayern

In zahlreichen Städten Bayerns streikten Kolleginnen und Kollegen vergangene Woche für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn. Einige Eindrücke sind hier zu finden.

In Erlangen demonstrierten etwa 500 Kolleg*innen für 5% mehr Gehalt aber mindestens 150 Euro. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen  von ver.di, IG BAU und GdP demonstrierten Beschäftigte aus Schulen und Hochschulen, die in der GEW organisiert sind auch für bessere Arbeitsbedingungen.

 

Wir sind begeistert! Mit angereisten Lehrkräften, vielen wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen und tollen studentischen Hilfskräften konnten wir gemeinsam mit den Kolleg*innen der ver.di Oberfranken-West einen großartigen Warnstreik mit circa 100 Teilnehmenden auf die Beine stellen. Am Bamberger Heumarkt sprachen Beschäftigte der Uni, aus der Mensa, und dem Personalrat. Besonders freuen wir uns nicht nur über Grußworte vom DGB Oberfranken, sondern auch über eine Rede der gewerkschaftlichen Hochschulgruppe zur Lage der studentisch Beschäftigten.

In der Rede für die GEW sprach Hendrik Torner für uns über die Gründe des Warnstreiks: „Weil die Arbeitgeberseite sich obszön verhält! […] Der Ernst der Lage wird absolut ignoriert! Wir von der GEW beklagen seit langem einen Lehrkräftemangel, in Bayern graust es mich, wenn ich an die Digitalisierung der Schulen denke, ja wenn es denn überhaupt funktionierende Toiletten gibt, und bei den Lehramtsstudierenden haben wir Abbruchquoten von bis zu 50%, weil diese absolut theoretisierte Ausbildung dort den nervenaufreibenden Schulalltag später überhaupt nicht widerspiegelt! [...] Sich in den Tarifverhandlungen als Arbeitgeber dann hinzustellen und so zu tun als wäre alles Tutti an den Schulen und Universitäten, das ist ja an Ignoranz kaum zu übertreffen! Und deshalb zeigen wir hier heute gemeinsam, dass gute Bildung nicht ausgesessen werden kann!“

Wir bleiben dran: Für 5% mehr, eine Tarifbindung für wissenschaftliche Mitarbeiter*innen und den TVSTUD! Denn wir sind es wert!

Auch in der Landeshauptstadt München gingen hunderte Beschäftigte im Öffentlichen Dienst auf die Straße, um sich für bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Darunter auch zahlreiche Kolleg*innen, die in der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft organisiert sind.

Die Kolleginnen und Kollegen setzten ein starkes Zeichen und erhöhen so den Druck auf die TdL.

„Wir können gar nicht so schlecht arbeiten, wie wir bezahlt werden.“ Warnstreik in Aschaffenburg

Mit solchen und ähnlichen Sprüchen brachten die Kolleginnen einer Aschaffenburger Förderschule ihren Frust und Ärger über die arrogante Arbeitgeberhaltung zum Ausdruck. Bereits früh um 7:30 Uhr hatten sie sich vor ihrer Schule getroffen. Bei der anschließenden Demonstration in die Innenstadt wurden Schulen auf dem Weg auf den Warnstreik aufmerksam gemacht. Für die Schüler*innen eine willkommene Abwechslung. Aber auch die Autofahrer*innen im morgendlichen Berufsverkehr wurden inmitten eines Kreisverkehrs mit den Forderungen konfrontiert. Für den hinzugekommenen Aschaffenburger DGB-Vorsitzenden Björn Wortmann eine hervorragende Aktion. Danach wartete bereits der bay. Rundfunk für Filmaufnahmen und Interviews. Auch in der Fußgängerzone wurden die Passanten mit lauten Sprechchören der Kolleg*innen auf den Warnstreik aufmerksam gemacht. Nach dem Besuch des Streiklokals, ging es zur Kundgebung. Hier fanden sich weitere Kundgebungsteilnehmer ein, darunter auch verbeamtete Kolleg*innen. Anton Salzbrunn stellte hier in seiner Rede die gewerkschaftlichen Forderungen nochmals heraus und skandalisierte das Verhalten der Arbeitgeber. Andrea Grosch berichtete von der kaum zu bewältigenden Arbeitsbelastung der Kolleginnen an den Schulen. „Wenn es so weitergeht, wird das System Schule an die Wand gefahren.“ so ihre deutliche Warnung an die Adresse der TdL und der politisch Verantwortlichen. Reinhart Frankl begleitete die Kundgebung mit Mut machenden Liedern. „Insgesamt ein gelungener Warnstreiktag!“ resümierte zum Schluss eine Kollegin. Für alle war klar, wenn es keinen Abschluss gibt, dann streiken auch länger.

Auch in Würzburg streikten Kolleg*innen für ihre Rechte! Dabei forderten sie unter anderem 5% mehr Gehalt und endlich ein Entgegenkommen der TdL. Insgesamt etwa 400 Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes, darunter zahlreiche GEW-Kolleg*innen machten ihrem Unmut freie Luft.