Einen großartigen Erfolg konnten die aufrufenden Gewerkschaften GEW und ver.di verbuchen: Weit mehr Menschen als erwartet beteiligten sich an den Protesten für einen fairen Lohnabschluss und gegen Eingriffe in die Betriebsrenten des Öffentlichen Dienstes. In vier Demozügen machten sich die Beschäftigten aus all seinen Bereichen, darunter auch rund 200 GEWler*innen, am frühen Morgen auf den Weg zum Kornmarkt, wo bei strahlendem Sonnenschein um 11 Uhr die Hauptkundgebung - unterstützt von fetziger Livemusik - stattfand. Schon während der Demos fanden sich dort Kolleg*innen aus ganz Mittelfranken ein und begrüßten jeden ankommenden Demozug mit tosendem Applaus.
Bei den Redebeiträgen wurde es dann doch ernst: Björn Köhler von der GEW Bayern kritisierte das schlechte Angebot der Arbeitgeber als unnötige Provokation und stellte die besonderen Leistungen der einzelnen TVöD-Bereiche bei der Unterstützung der Geflüchteten im letzten Jahr hervor. Viele Beschäftigten hatten ohne nach dem Lohn zu fragen selbstverständlich Überstunden gemacht, weil es menschlich notwendig war: „Liebe Leute, DAS ist der öffentliche Dienst: Engagiert, flexibel und fachlich hoch kompetent!“ Unter lautstarkem Beifall machte er deutlich, was die Kolleginnen von ihren Arbeitgebern erwarten: „Wer einen leistungsfähigen Öffentlichen Dienst fordert, muss die Beschäftigten auch angemessen bezahlen. Vom Azubi bis zum Betriebsrentner!“ Zum Schluss richtete er noch einen Appell an die Arbeitgeber und forderte sie auf, die Beschäftigten mit ihrem Scheinangebot von insgesamt 3 Prozent, von denen 0,4% schon wieder für die Betriebsrenten draufgehen sollen, nicht für dumm zu verkaufen: „Wir können rechnen!“, so Köhler deutlich. Ebenfalls an die Arbeitgeber gerichtet: „Her mit einer fairen Gehaltserhöhung und Hände weg von unserer Rente!“
Viele Kolleg*innen blieben noch lange nach der Kundgebung im Streiklokal oder auf dem Platz und diskutierten. „Das mit den Renten ist schon ein Hammer“, so eine junge Kollegin. „Dagegen müssen wir kämpfen, sowohl gegen eine Kürzung als auch gegen den Sonderbeitrag! Das darf gar nicht erst anfangen!“ wurde sie deutlich und zeigte, dass ihr auch in jungen Jahren eine gute Altersvorsorge wichtig ist.
Zum Schluss waren und sind sich alle einig: Man und frau wird wieder streiken, wenn die Arbeitgeber nicht endlich einlenken!
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Bilder: Wolfgang Öhmt, Björn Köhler auf Bildergalerie: www.gew-bayern.de/index.php?id=8