Bei strahlendem Sonnenschein waren insgesamt rund 3000 Gewerkschaftskolleg*innen den Aufrufen von GEW, ver.di und GDP gefolgt und legten heute die Arbeit nieder, um die Verhandlungskommissionen der Gewerkschaften vor der nächsten Gesprächsrunde in Potsdam den Rücken zu stärken.
Unter den Streikenden waren auch viele GEW-Kolleg*innen, von denen einige sich zum ersten Mal an Aktionen beteiligten.
In München kamen rund 1500 Beschäftigte zur Kundgebung zusammen. Die GEW-Kolleg*innen versammelten sich vor der Demonstration im Gewerkschaftshaus. Hier wurden sie von der Landtagsabgeordneten Ilona Deckwerth gegrüßt, die sie ermutigte, weiterhin kämpferisch zu sein. Zu Gast im Streiklokal der GEW waren auch zahlreiche Kolleg*innen unserer Schwestergewerkschaft GdP, wordurch für alle spürbar wurde, dass wir gemeinsam für bessere Arbeitsbedingungen kämpfen.
In Würzburg zogen rund 400 Beschäftigte durch die Stadt und forderten von den Arbeitgebern endlich ein verhandelbares Angebot. Bei der Abschlusskundgebung stellte der DGB-Regionsgeschäftsführer Zirnsak nochmals klar, worum es geht: Es sei genug Geld da, um die Forderungen der Gewerkschaften in dieser Tarifrunde locker zu finanzieren. Eine junge GEW-Kollegin machte gegenüber dem Lokalradio deutlich, dass es der GEW auch um die Abschaffung des Befristungsunwesens ging.
Ebenfalls rund 400 Kolleg*innen kamen in Erlangen zusammen, darunter landesweit die größte Zahl an GEWler*innen. Für die GEW grüßte Kollegin Dorothea Pachale die Streikenden auf der Kundgebung. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin der örtlichen Universität machte besonders auf das Befristungsunwesen bei den angestellten Lehrkräften aufmerksam und betonte, dass vom TV-L auch die Kolleg*innen der ev. Kirche und viele Beschäftigte in der Behindertenhilfe betroffen sind.
Ein besonderes Highlight war die Teilnahme einer Delegation der Kolleg*innen aus der Lebenshilfe Fürth. bei der Lebenshilfe gilt ein gemeinsamer Haustarifvertrag von GEW und ver.di. Für die Fürther Kolleg*innen sprach die GEWlerin Mic Clar und dankte den Streikenden, dass sie sich auch für die Lebenshilfe-Kolleg*innen einsetzen.
Eine kleine, aber laute Gruppe in Augsburg forderte von den Arbeitgebern eine faire Bezahlung für den öffentlichen Dienst. GEW-Lehrerin Angelika Altenthan hielt einen kurzen Beitrag auf der Kundgebung. Sie freute sich sehr darüber, dass auch viele junge angestellte Lehrkräfte erstmals den Weg zum Streik gefunden haben.
Auch in der Oberpfalz ist der Unmut über die Arbeitgeber groß: In Regensburg kamen rund 500 Beschäftigte zusammen. Robert Wingerter von der GEW betonte, dass die Gewerkschaften nur gemeinsam gegen die Ungerechtigkeit der Arbeitgeber vorgehen können. Er erntete viel Applaus für seine verbindenden Worte.
Anton Salzbrunn, der Vorsitzende der GEW Bayern, zeigte sich mit dem Streiktag sehr zufrieden: "Wir gehen gestärkt am Donnerstag nach Potsdam! Ich hoffe sehr, dass die Arbeitgeber uns nicht zu weiteren Streiks zwingen, sondern endlich ernsthaft verhandeln!"
Das hoffen die vielen Kolleg*innen im ganzen Land auch -aber sie haben heute auch klar gemacht, dass sie bereit sind, zu kämpfen.