Sie basieren aber alle auf der Behauptung, im bayerischen Schulsystem werde jedes Kind an genau die Schule verwiesen, für die es geeignet sei und in der es am besten gefördert werden könne. In diesem Zusammenhang wird von Kultusministerium und Philologenverband gerne die Vorstellung von den drei grundlegenden Begabungsrichtungen bemüht: theoretisch, anwendend und praktisch. Diese von ständischem Denken geprägte Einteilung ist aber wissenschaftlich völlig unhaltbar. Tatsächlich ist, wie die Gehirnforschung zeigt, die Verteilung der Intelligenz entsprechend der Gaußschen Kurve. Die meisten Menschen verfügen über eine mittlere Intelligenz, wenige über wenig und ebenso wenige über viel Intelligenz. Würde die Dreiteilung der Schulen der Intelligenzverteilung entsprechen, müssten die Realschüler die größte Gruppe bilden, die beiden kleinsten Schülergruppen Hauptschüler und Gymnasiasten. In Wirklichkeit spielt, wie PISA gezeigt hat, die soziale Herkunft eine wesentliche Rolle bei der Aufteilung der Schüler. Schon die regional höchst unterschiedlichen Anteile der weiterführenden Schularten beim Übertritt aus der Grundschule widerlegen die behauptete „Begabungsgerechtigkeit“. ...
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