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GEW Kino

September 5

GEW preview am 15.12.2024 um 11 Uhr im City Kino, City 2 Sonnenstraße 12a, München.

Control room. Jacques Lesgardes (Zinedine Soualem) Geoff Mason (John Magaro) Marianne Gebhard (Leonie Benesch) Carter (Marcus Rutherford)

Der mehrfach preisgekrönte Schweizer Regisseur Tim Fehlbaum inszeniert die Geschichte des Olympia-Attentats von 1972 aus einer ungewöhnlichen Perspektive. Nie zuvor wurde dieses historische Ereignis, das zugleich die Stunde Null des transnationalen Terrorismus markiert, aus Deutschland heraus filmisch fürs Kino aufgearbeitet. Was als einfache Sportberichterstattung begann, entwickelte sich an diesem Tag zu einer Live-Übertragung, die die Welt für immer verändern sollte. Zum ersten Mal sieht sich ein Fernsehteam mit der Herausforderung der Terrorberichterstattung konfrontiert und muss sich fragen, inwieweit seine Arbeit die Ereignisse beeinflusst. Ein Film über die Verantwortung der Medien – nicht nur in den Siebzigerjahren.

Kurzinhalt: München, 5. September 1972, zehnter Wettkampftag der Olympischen

Sommerspiele. Erstmals seit 1936 wieder in Deutschland, sollten es die „heiteren Spiele“

werden und der Welt das Bild eines neuen, liberalen Deutschlands vermitteln. Doch um 4.40

Uhr hört die Frühschicht des amerikanischen Senders ABC Schüsse aus dem nahe gelegenen Olympischen Dorf. Eine Gruppe palästinensischer Terroristen hat elf Mitglieder der israelischen Mannschaft als Geiseln genommen. Gegen den Widerstand der eigenen

Nachrichtenabteilung berichtet das ABC-Sports-Team live über die 21-stündige Geiselnahme. Erzählt wird die Geschichte von Geoff (John Magaro), einem jungen, ehrgeizigen Producer, der sich bei seinem Chef, dem legendären Roone Arledge (Peter Sarsgaard), beweisen will. Mit Hilfe der deutschen Dolmetscherin Marianne (Leonie Benesch) übernimmt Geoff unerwartet die Leitung der Live-Sendung. Während die Zeit drängt, widersprüchliche Gerüchte die Runde machen und das Leben der Geiseln auf dem Spiel steht, muss Geoff schwierige Entscheidungen treffen und sich mit seinem eigenen moralischen Kompass auseinandersetzen. Wie soll man über eine solche Situation berichten, wenn die Täter die mediale Aufmerksamkeit für ihre Zwecke nutzen?

Kinostart: 09.01.2025

Filmwebsite: https://constantin.film/kino/september-5/

Schulklassenvorstellungen sind möglich. Einfach an ein Wunschkino wenden oder direkt beim Verleih anfragen: https://constantin.film/unternehmen/schulvorstellung/

Altersklasse: SEK I ab 8. Klasse, SEK II, Berufs- und Fachschulen, Studierende. Fächer: Deutsch, Englisch, Geschichte, Politik/politische Bildung, Sozialkunde, Ethik/Religion, Kunst, Medien, Sport sowie AGs und fächerübergreifende Projekte. 

Themen: Terrorismus, Formen der Berichterstattung und medialen Inszenierung, Vergleich Medienlandschaft damals und heute, Verantwortung der Medien (sowie Verantwortung der Mediennutzerinnen und Mediennutzer), politische Meinungsbildung, Friedenserziehung, Geschichte des Nah-Ost-Konfliktes, die BRD in der Nachkriegszeit (Erbe, Aufarbeitung und Verdrängung), Instrumente der Prävention und Konfliktlösung, Sport und Politik, Medien-Ereignisse, filmische Gestaltung von SEPTEMBER 5.

Umfangreiches Begleitmaterial wird kostenlos auf der GEW-Website sowie auf der Film-Website zur Verfügung gestellt.

SEPTEMBER 5 hat das Prädikat „besonders wertvoll“ erhalten.

Auszug aus der Jury-Begründung:

„Weil SEPTEMBER 5 weder die Opfersicht noch die der Behörden einnimmt, sondern das Geschehen aus Sicht der ABC-Mitarbeiter in ihrem Regieraum zeigt, kann er dem Geschehen so außerordentlich nahe sein. Tatsächlich wirkt Fehlbaums Film wie ein echtes Zeitdokument. Die düsteren, entsättigten Farben und die handgeführte Kamera vermitteln das Gefühl einer Anspannung und Unsicherheit, wie sie auch die Berichterstatter empfunden haben müssen. Gleichzeitig aber konzentriert sich der Film mit einer Genauigkeit auf die Akteure, wie man sie eigentlich nur aus zeitgenössischen Produktionen kennt. Auch etwas anderes macht SEPTEMBER 5 ziemlich deutlich. Denn ganz nebenbei zeigt der Film, wie sehr Deutschland, keine 30 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs, versuchen wollte, sein Nazi-Image abzulegen. Als sich die „heiteren Spiele“ von München zu einem Desaster entwickeln, sind die alten (Vor-)Urteile fast wieder zum Greifen nah. All das ist wahrlich ganz, ganz großes Kino. In der Diskussion ist sich die Jury einig, SEPTEMBER 5 genauso gerne wie einstimmig das Prädikat BESONDERS WERTVOLL verleihen zu wollen.“

https://www.fbw-filmbewertung.com/film/september_5