Zum Jahresbeginn war das Auto des Sprechers der Nürnberger Allianz gegen Rechtsextremismus, Michael Helmbrecht, massiv beschädigt worden. Eine Woche später wurde die aktive Gewerkschafterin und Personalrätin Ruth Brenner aus Fürth Opfer eines wiederholten Anschlags auf ihr Auto. Wenn hier auch „nur“ Autos beschädigt wurden, zeigt sich jedoch, dass die fränkische Neonazi-Szene bekannte Persönlichkeiten im Visier hat, die sich gegen die Neonazis engagieren. „Wer wird der oder die Nächste sein?“ fragt sich der stellvertretende Landesvorsitzende der GEW, Anton Salzbrunn. Er verweist auf das vielfach angeführte Zitat von Heinrich Heine: „Das war ein Vorspiel nur, dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.”
Angesichts der jüngst bekannt gewordenen Urheberschaft für die Morde durch die Zwickauer Neonazigruppe, gewinnt dieser Vergleich eine ganz andere makabre Sicht auf den Neonaziterror. „Was muss nach den jüngsten Anschlägen und nach der Erfahrung eines Beinahetotschlags in der Nürnberger U-Bahn 2010 noch alles passieren, bis die verantwortlichen MinisterInnen und PolitikerInnen endlich reagieren“, fragt sich Salzbrunn. Und weiter: „Es wird Zeit, dass die Verantwortlichen endlich ihre Lektionen lernen und der braunen Realität konsequent entgegen treten“ fordert der Vertreter der bayerischen Bildungsgewerkschaft.
„Wenn sich betriebliche Interessenvertretungen und GewerkschafterInnen aufgrund ihrer geschichtlichen Erfahrung gegen Neonazis engagieren, dann ist das gut so. Wenn sich PädagogInnen, wie Ruth Brenner aus Fürth und Michael Heimbrecht aus Weissenohe gegen Neonazis einsetzen, dann hat das Vorbildcharakter“ so Salzbrunn. Für ihn ist klar: „Hier ist der Staat gefordert. Aber Zivilcourage braucht auch die breite Unterstützung aus allen Teilen der Gesellschaft.“
Die GEW solidarisiert sich mit ihren Mitgliedern Ruth Brenner und Michael Helmbrecht. Die bayerische Bildungsgewerkschaft wird auch weiterhin Aktionen gegen Neonazis unterstützen.
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PM 01/12 der GEW Bayern zu Neonazi-Übergriffen im Nürnberger Raum
Die Bildungsgewerkschaft GEW warnt vor weiteren Anschlägen und solidarisiert sich mit den Anschlagopfern