Zum Inhalt springen

Nürnberg: 9500 Menschen streiken für besseren Lohn

Bei bestem Wetter kamen aus ganz Nordbayern Beschäftigte aus allen Bereichen des öffentlichen Dienstes zusammen, um den Arbeitgebern eine deutliche Nachricht zu schicken.

Eine Kollegin aus Erlangen bringt es auf den Punkt: „Das Angebot der Arbeitgeber ist dreist. Da bleibt nichts anderes, als zu streiken!“ Deswegen ist sie mit vielen anderen ans Nürnberger Prinzregentenufer gekommen, um von dort am Sternmarsch zur zentralen Kundgebung am Kornmarkt teilzunehmen.

Dort sind schon viele GEW-Kolleginnen und Kollegen, z.B. aus den Nürnberger Kitas, die sich am Maffeiplatz getroffen haben und früher in der Innenstadt eingetroffen sind. Sie stehen am GEW-Stand, diskutieren das Arbeitgeberangebot und verteilen Mitgliedsanträge an ihre Kolleginnen, die noch nicht in der GEW sind. „Es wird Zeit, dass sich etwas ändert – deswegen gehe ich heute in die Gewerkschaft!“, erzählt eine neue GEW-Kollegin einem interessierten Zeitungsreporter. Dann sieht sie eine Kollegin aus ihrer Kita und ruft ihr zu: „Komm mal her! Wenn Du schon hier bist, kannst Du jetzt auch Mitglied werden!“ Die ist noch nicht ganz überzeugt, informiert sich erst mal am GEW-Stand und nimmt dann einen Mitgliedsantrag und einen Kuli.

Der Ärger über das schlechte Angebot spiegelt sich auch in einem Transparent der GEW-Kolleginnen und Kollegen aus den beruflichen Schulen wieder: "3,3% = 1,77% - Wir können rechnen!", steht in großen Buchstaben darauf.

Als Abschlussredner auf der von ver.di organisierten Kundgebung wird Norbert Hocke vom GEW-Hauptvorstand noch einmal deutlich: „Die finanziellen Probleme der Politik und die Finanzkrise, wegen der wir jetzt angeblich sparen müssen, sind hausgemacht! Es kann nicht sein, dass der öffentliche Dienst dafür bluten soll, während andere sich die Taschen voll gemacht haben! Und deswegen müssen wir heute hier stehen!“ - er erntet viel Applaus, auf dem Platz sind sogar „Norbert! Norbert!“-Sprechchöre zu hören.

Damit geht zwar die Kundgebung zu Ende, der Kampf um einen fairen Tarifabschluss jedoch nicht: „Mal sehen, ob die Arbeitgeber sich nächste Woche bewegen“, meint der stellvertretende Vorsitzender der GEW Bayern Anton Salzbrunn. „Ich bin von der Entschlossenheit der Kolleginnen und Kollegen beeindruckt!“

>> Rede von Norbert Hocke

>>Fotogalerie