Erfolgreiche GEW-Fortbildung
Burnout - Ich doch nicht!
Die Einladung zur GEW-Fortbildung zum Thema Burnout, die am 12.11.2024 im AWO-Mehrgenerationenhaus in Landshut stattfand, stieß bei Lehrkräften und Pädagogen auf sehr großes Interesse.
„Wir mussten bei 25 Teilnehmern leider eine Grenze setzen, der Bedarf ist bei diesem Thema anscheinend riesig“, stellte Bezirksvorsitzender Markus Weinberger zur Begrüßung fest. Die von der Lehrgangsleiterin Carolin Ploner eingangs präsentierten Teilnehmeräußerungen erklärten auch gleich warum: „Immer höhere Anforderungen, mehr Arbeit, Belastungen auch zu Hause, immer weniger Schlaf, trotz Versuchen und Vorsätzen keine Änderung, aber ich stecke im Hamsterrad, ich rede mir ein, das geht schon, ich schaff‘ das schon“, schrieb eine Person. Nicht umsont wurde genau diese weit verbreitete Grundhaltung als Motto für die Fortbildung „Burnout – Ich doch nicht!“ gewählt. „Als Kita-Leiterin und Mutter von zwei kleinen Kindern spüre ich die Belastungen tagtäglich am eigenen Leib“, betonte Ploner, aber es komme eben immer darauf an, wie wir auf diese Anfoderungen reagieren.
In einem wissenschaftlich fundierten Vortrag ging die ausgebildete Burnoutberaterin auf die Entstehungsprozesse von Stress ein und zeigte an konkreten Beispielen, wie unterschiedlich Menschen gleiche Situationen wahrnehmen könnten. Akuter Stress sei nicht das Gleiche wie chronischer Stress. Erst die persönliche Wahrnehmung, Interpretation und Reaktion mache eine Anforderung zu einem Stresserlebnis. Wie man aus einer akuten Stressituation kurzfristig entfliehen kann, demonstrierte die Referentin anhand von einfachen Atemtechniken, die die Teilnehmer auch gleich ausprobieren konnten, um sie im Alltag parat zu haben.
Im zweiten Teil der Veranstaltung standen die Auslöser und Hauptfaktoren für Burnout im Vordergrund. Neben der Arbeitsüberlastung sind dies vor allem Kontrollmangel, fehlende oder unzureichende Belohnung, mangelnde Fairness und der Verlust des Gemeinschaftsgefühls. „Häufig wird Burnout erstmal verleugnet, obwohl die Person schon längst emotionale Erschöpfungszustände zeigt“, erklärte Ploner. Damit es am Ende nicht zum völligen Zusammenbruch komme, sei es wichtig, rechtzeitig entgegenzusteuern. Auch dazu nannte die Lehrgangsleiterin viele Beispiele wie Bewegung, Achtsamkeit, die Pflege von sozialen Kontakten, aber auch eine Überprüfung der persönlichen Werte. Die abschließende Übung fand auf mitgebrachten Matten auf dem Boden liegend statt. Als Kursleiterin für Progressive Muskelentspannung gelang es Ploner, die Teilnehmer in eine so tiefe Entspannung zu bringen, dass bei Einzelnen tatsächlich schlafähnliche Reaktionen zu hören waren. Tiefenentspannt und erfrischt endete die Fortbildung mit großem Applaus und Dank an die Referentin für die wertvollen Impulse.