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"Wir sind immer noch nicht MehrWert!" | Aktionstage im Sozial- und Erziehungsdienst

Am 28. und 29. September 2015 werden die Tarifverhandlungen für den kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst (SuE) fortgesetzt.

Seit dem Beginn der Verhandlungen im Februar 2015 verweisen die Arbeitgeber gebetsmühlenartig auf die angeblich leeren Kommunalkassen. Sie erkennen in ihren Verlautbarungen zwar an, dass die Anforderungen in einigen Berufen des Sozial- und Erziehungsdienstes gestiegen seien, lehnen es aber strikt ab, das gesamte Berufsfeld - wie von den Gewerkschaften gefordert - spürbar aufzuwerten und alle Beschäftigten deutlich besser zu bezahlen.
 
Angesichts der vielen Menschen, die in Deutschland Zuflucht vor Bürgerkrieg und politischer Verfolgung suchen, versuchen Kommunen die Bedürfnisse der Geflüchteten gegen die Forderungen der SuE-Beschäftigten auszuspielen. Sie behaupten, dass die humanitäre Krise keinerlei Spielräume für eine verbesserte oder gar angemessene Entgeltordnung für den öffentlichen Dienst lasse. Mit dieser Augenwischerei und fatalen Versuchen die Verantwortung weiterzugeben, lassen wir uns nicht abspeisen. Alle Menschen haben ein Recht auf ein gutes Leben! 

Deswegen lassen wir nicht locker! Wir sind weiter entschlossen, für eine Aufwertung unserer Berufe zu kämpfen und tragen unsere Forderungen an diesen Tagen in die Öffentlichkeit. 

Kolleginnen und Kollegen aus allen Bereichen des Sozial- und Erziehungsdienstes haben von März bis Juni mit ihren Streiks beeindruckend demonstriert, dass sie sich aktiv für eine echte Aufwertung ihrer Berufe einsetzen. Flashmobs, Menschenketten, Rathausbesuche und viele weitere Aktionen haben zur breiten Unterstützung der Öffentlichkeit für die überfällige Aufwertung beigetragen. Dabei wurden sie mit Solidaritätsaktionen von Eltern, KollegInnen bei freien oder kirchlichen Trägern und von vielen weiteren Menschen unterstützt. Jetzt geht es darum, während der Verhandlungen Ende September wieder gemeinsam und entschlossen auf die Straße zu gehen!

Angebote deutlich nachbessern!

Seit dem Beginn der Verhandlungen im Februar verweisen die Arbeitgeber gebetsmühlenartig auf die angeblich leeren Kommunalkassen. Der verbalen Anerkennung der Sozial- und Erziehungsberufe sind keine ernsthaften Bemühungen gefolgt, Eingruppierung und Bezahlung der Beschäftigten aufzuwerten. Die Schlichtungsempfehlung enthielt Vorschläge, die für nur wenige Beschäftigte eine nennenswerte Verbesserung beinhalteten. Unsere Mitglieder haben die Empfehlung deshalb mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Die Anerkennung der Berufserfahrung bei Wechsel des Arbeitgebers wurde bisher nicht angemessen berücksichtigt. Deshalb fordern wir weiterhin, dass die erreichte Stufe in vollem Umfang anerkannt wird! Um die Attraktivität des ErzieherInnenBerufs zu steigern, müssen die Arbeitgeber das Angebot deutlich verbessern - vor allem für die BerufsanfängerInnen! Viele Sozialarbeiterinnen und Sozialpädagogen würden von einem Abschluss auf Basis des bisherigen Angebots wenig bis gar nicht profitieren. Das kann so nicht bleiben! 

Material für die Aktionstage: --> hier klicken