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Über 20.000 Lehrkräfte protestieren mit Warnstreiks und Demos gegen Blockadepolitik der Arbeitgeber

Tarif- und Besoldungsrunde öffentlicher Dienst/Länder 2009: Aktionsschwerpunkte in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen

Frankfurt a.M. - Über 20.000 Lehrkräfte haben sich am Dienstag an Warnstreiks, Kundgebungen und Demonstrationen im Rahmen der Tarifrunde öffentlicher Dienst/Länder beteiligt. Sie bekräftigten die Forderung der Gewerkschaften ver.di, Gewerkschaft der Polizei (GdP), Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie der dbb-Tarifunion nach acht Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 200 Euro mehr. Die Arbeitgeber, die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), hatten in den ersten beiden Verhandlungsrunden kein Angebot vorgelegt.

Die Aktionsschwerpunkte der GEW lagen in Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Mit Warnstreiks in Dresden, Leipzig und Chemnitz protestierten gut 10.000 Lehrkräfte gegen die Blockadehaltung der Arbeitgeber, 450 sächsische Schulen blieben geschlossen. In Mecklenburg-Vorpommern öffneten mehr als die Hälfte aller Schulen nicht, 5.000 Lehrkräfte nahmen an den Aktionen teil. Kundgebungen fanden in Rostock und Schwerin statt. An der Demonstration in Hannover beteiligten sich über 14.000 Beschäftigte, davon weit mehr als 5.000 Lehrkräfte.

GEW-Vorsitzender Ulrich Thöne unterstrich bei der Kundgebung in Leipzig: "Eine Tarif- und Besoldungserhöhung von acht Prozent für die Beschäftigten ist das beste Konjunkturprogramm gegen die Wirtschaftskrise. Sie stärkt die Nachfrage. Und: Dieses Programm kommt bei den Richtigen an! Schutzschirme für die Banken, die Autoindustrie, Abwrackprämien - wer weiß, ob es hilft? Die Steigerung der Nachfrage - da sind sich alle Wirtschaftweisen einig - ist auf jeden Fall richtig. Vier von fünf Arbeitsplätzen hängen von der Binnennachfrage ab."

GEW-Tarifexpertin und -Verhandlungsführerin Ilse Schaad betonte während der Veranstaltung in Schwerin: "Die Zahlen der Teilnehmer an den Aktionen zeigen, wie ernst es die Beschäftigten mit den Forderungen meinen. Sie sind auch zu Erzwingungsstreiks bereit. Die Beteiligung an den Warnstreiks lässt die Gewerkschaften mit breiter Brust in die letzte Verhandlungsrunde gehen."

Info: Die dritte und letzte Verhandlungsrunde zwischen der TdL und den Gewerkschaften findet am 14./15. Februar in Potsdam statt.

Für aktuelle und Hintergrundinformationen - auch während der Verhandlungen - erreichen Sie den GEW-Vorsitzenden Ulrich Thöne unter 0151/15134650, GEW-Verhandlungsführerin Ilse Schaad unter 0151/15134646 und Pressesprecher Ulf Rödde unter 069/78973-114/-115 oder 0160/90557232. Stets aktuelle Infos zur Tarif- und Besoldungsrunde 2009 finden Sie im GEW-Tarifrundenportal unter: www.gew.de/GEW-Tarifrundenportal.html.