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Digitalisierung

Kein Ende der Kreidezeit an vielen Schulen in Bayern absehbar!

Die Bildungsgewerkschaft GEW wendet sich gegen den Stopp der bayerischen Förderprogramme zur digitalen Ausstattung der Schulen.

Viele Schulen in Bayern können von Tablets, interaktiven Tafeln oder schnellem Internet weiterhin nur träumen. Für die Sachaufwandsträger vollkommen unerwartet stoppt das Kultusministerium nun das Förderprogramm zur digitalen Ausstattung der bayerischen Schulen und verweist dagegen auf die Bundesmittel, die in Zukunft fließen sollen. Wann, in welchem Umfang und zu welchen Bedingungen, ist noch vollkommen unklar!

Viele Sachaufwandsträger haben sich auf die Versprechungen des Kultusministeriums verlassen, die auch heute noch (!) auf der Homepage des KM zu lesen sind:

Sowohl das Digitalbudget für digitale Klassenzimmer" als auch das Budget für integrierte Fachunterrichtsräume an berufsqualifizierenden Schulen" werden zunächst für das Haushaltsjahr 2018 zugewiesen. Für die kommenden Jahre müssen die entsprechenden Budgets neu beantragt werden."

Dazu Johannes Schiller, Sprecher der GEW-Landesfachgruppe Sonderpädagogische Berufe und Experte in Fragen der Digitalisierung: Jetzt heißt es plötzlich: Bitte keine neuen Anträge stellen - weiteres Geld gibt es vielleicht im Sommer. Die Schulen, die die geforderten Pläne zur digitalen Ausstattung (über mehrere Jahre verteilt) erstellt haben, fühlen sich jetzt vor den Kopf gestoßen über die Planlosigkeit der bayerischen Staatsregierung."

Die GEW fragt sich, wie Bayerns Schüler*innen und Lehrer*innen fit gemacht werden sollen für die Herausforderungen der Digitalisierung, wenn an vielen Orten weiterhin die technische Grundausstattung dafür fehlt und Sachaufwandsträger auf Gelder irgendwann im Sommer vertröstet werden.

Wenn das Kultusministerium dies vor dem Hintergrund fehlender Datensicherheit, unzureichendem Datenschutz oder zu großer Arbeitsbelastung der Lehrkräfte sehen würde, hätte ich dafür Verständnis, aber leider fehlt diese Begründung", so Anton Salzbrunn, Landesvorsitzender der GEW Bayern.

Es zeigt sich wieder einmal, was von den vollmundigen Versprechen der bayerischen Staatsregierung zu halten ist und wie konzeptlos sie in diesem so wichtigen Bereich agiert.

Die GEW fordert daher das Kultusministerium auf, die bayerischen Förderprogramme zur digitalen Ausstattung der Schulen ohne Unterbrechung fortzuführen!