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GEW-Hochschulgruppe an der FAU Erlangen-Nürnberg

Gehalt für April erst im Juni – What the FAUck?!

Letzte Woche haben wir entsetzt erfahren, dass einigen studentischen Hilfskräften (SHKs) an der FAU ihr Gehalt für den Monat April nicht ausgezahlt wurde. Erst auf Nachfrage haben die Betroffenen erfahren, dass sie dieses wohl erst Anfang Juni gemeinsam mit dem Gehalt für Mai erhalten sollen. Grund dafür ist anscheinend eine Überlastung der Personalabteilung aufgrund der Umstellung ins Homeoffice. Eine Entschuldigung blieb aus.

Letzte Woche haben wir entsetzt erfahren, dass einigen studentischen Hilfskräften (SHKs) an der FAU ihr Gehalt für den Monat April nicht ausgezahlt wurde. Erst auf Nachfrage haben die Betroffenen erfahren, dass sie dieses wohl erst Anfang Juni gemeinsam mit dem Gehalt für Mai erhalten sollen. Grund dafür ist anscheinend eine Überlastung der Personalabteilung aufgrund der Umstellung ins Homeoffice. Eine Entschuldigung blieb aus.
Während die Universität also öffentlichkeitswirksam unter #FAU4FAU ihre Beschäftigten aufrief, für notleidende Studierende zu spenden, wurde einfach mal eben vergessen, dass auch die an der FAU beschäftigten Studierenden Miete zahlen und essen müssen. Auch wenn das Geld nachträglich kommt: diesen Monat fehlt es und das kann zu realen existenzbedrohenden Problemen führen.

SHKs halten den Universitätsbetrieb am Laufen – ob in Bibliotheken, als Tutor*innen oder im Service. Viele leisten dabei viel mehr als den vertraglich vereinbarten Stundenumfang, sind auch außerhalb ihrer Arbeitszeiten erreichbar und bügeln z.B. als engagierte Tutor*innen so einiges aus was an anderer Stelle vermasselt wird oder von eigentlich zuständigen aber ebenfalls prekären Beschäftigten im Mittelbau nicht erfüllt werden kann. Außerdem müssen viele Tutor*innen die Onlinelehre durch ausführlichere Kursdokumentationen, mehr Fragenbeantwortungen per E-Mail und noch ausführlichere Lösungen sowie Ausgabenstellung unterstützen. Der hierdurch teilweise massiv erhöhte Zeitbedarf findet sich nicht in den Verträgen wieder. Gezahlt wird dafür nicht etwa Tariflohn wie für andere Beschäftigte des öffentlichen Dienstes der Länder sondern grade mal der gesetzliche Mindestlohn. Gerechtfertigt wird dies damit, dass man dabei „ja auch etwas lernt“ und oft vermitteln Vorgesetzte auch noch den Eindruck, es sei eine Ehre diese unterbezahlten Tätigkeiten ausführen zu dürfen – man solle sich also auch nicht beschweren. Viele fordern nicht einmal die ihnen zustehende Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder ihren gesetzlichen Urlaubsanspruch ein.

Der am schlechtesten gestellten Beschäftigtengruppe an unserer Universität nicht mal ihren mickrigen Lohn pünktlich auszuzahlen ist ein Schlag ins Gesicht aller engagierten Kolleg*innen, die alltäglich dafür sorgen, dass wir trotz aller Mängel im Universitätsbetrieb noch halbwegs gut durchs Studium kommen. Wir wollen nicht den Beschäftigten in der Personalabteilung die Schuld dafür zuschieben. Wenn schon eine Umstellung auf Homeoffice dazu führt, dass elementare Aufgaben nicht mehr erfüllt werden können, braucht es dort offensichtlich dauerhaft mehr Personal.
Dieses neueste „Versäumnis“ ist kein Einzelfall: seit Beginn der Coronakrise versagt die FAU in für die Studierenden und Beschäftigten zentralen Fragen und dieses Versagen soll durch die real widrigen Umstände gerechtfertigt werden. Doch während Fristen zur Ankündigung von Nachholprüfungen auf zwei Wochen festgelegt, dann geleugnet und dann doch wieder festgelegt wurden, Abgaben von Hausarbeiten bei weiterhin geschlossenen Bibliotheken nun von der Willkür der Dozierenden abhängen, eine Regelstudienzeitverlängerung versprochen und dann doch wieder zurückgezogen wurde und nun Beschäftigte ihren Lohn mit einem ganzen Monat Verspätung bekommen, läuft die PR-Arbeit der Universität auf Hochtouren. Masken mit FAU-Logo und ein Präsipodcast, zusätzliche Onlinevortragsreihen, #FAUdefyingCorona – mag ja alles nett sein aber, wenn Studienerfolg und ökonomische Existenzen auf dem Spiel stehen, dürfen derartige Imagemaßnahmen keine Priorität haben! #BeschäftigteBezahlen, #StudierendeNichtAnlügen und #faireStudienbedingungen sind vielleicht nicht prestigeträchtig, für uns aber essentiell!

Wir fordern:

  • schnellstmögliche Auszahlung der Gehälter für April 2020
  • eine öffentliche Entschuldigung der Universität bei den betroffenen SHKs
  • SHK-Stundensatz rauf! 13€ mindestens!
  • Anpassung der Stundenzahlen von SHKs an ihre reale Arbeitsbelastung
  • Fokussierung auf die Bedürfnisse der Studierenden und klare Kommunikation in der Coronakrise – keine leeren Versprechungen, keine Hinhaltetaktik
  • Aufstockung des Personals in den aktuell überlasteten Bereichen der Verwaltung – tarifgebunden und unbefristet