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Fachgruppe Sozialpäd. Berufe informierte sich: Hort und Schule als Kooperation in Nürnberg

Bei der Sitzung der Fachgruppe Sozialpädagogische Berufe berichtete Günter Ebert von der Stadt Nürnberg über den Modellversuch an der Grundschule St.Leonhard, die gemeinsam von Land uns Stadt als Ganztagsschule in Koopertion mit dem städtischen Hort betrieben wird.

Neben einem Rückblick auf die fachlichen und inhaltlichen Veranstaltungen der Fachgruppe in den letzten Monaten befassten sich die Teilnehmer*innen diesmal schwerpunktmäßig mit der Zukunft der Hortpädagogik. Durch den Ausbau der so genannten "Mittagsbetreuung" droht vielerorts ein Abbau der Horte, da bei der Mittagsbetreuung die pädagogischen Standards niederiger und die Angebote somit billiger sind.

GEW-Kollege Günter Ebert, der bei der Stadt Nürnberg im Schulamt arbeitet, verneinte solche Absichten für Nürnberg: "Nürnberg wird am Standard der Hortpädagogik festhalten!" Man sei bestrebt, weiterhin für 60% der Kinder einen Hortplatz anbieten zu können, weitere 20% sollen durch alternative Angebote abgedecht werden. Aber es bestehe wohl Bedarf an weiteren Plätzen.

Um die Horte zukunftsfähig zu machen, sucht man in Nürnberg nach alternativen Wegen, die Qualität der Horte an die Schule zu bringen. Ein Beispiel ist der Modellversuch an der Grundschule St.Leonhard. Dort wird es gebundene Ganztagsklassen geben, die gemeinsam von Hort und Schule rhythmisiert betreut werden. Dazu wurde das Schulgebäude neu erbaut und mit entsprechenden Räumen ausgestattet. Zum Kern des Konzepts gehört auch eine Küche, in der frisch und gesund gekocht wird.

Die Kinder werden in Jahrgangsschwerpunkten begleitet und moderne Unterrichtsformen sollen neben dem klassischen Frontalunterricht eingeführt werden, z.B. durch Lern-Ateliers. Im Sinne von Inklusion solle jedes Kind seinen Bedürfnissen entsprechend gefördert und begleitet werden. Dazu wird es auch Schulsozialarbeit und bei Bedarf weitere Angebote an Kinder un Eltern geben.

Die Schule selbst ist eng in den Sozialraum eingebunden: So gibt es z.B. keine eigene Bibliothek. Statt dessen solle die Stadtteilbibiothek in der Nachbarschaft genutzt werden. Ebenso werden Vereine vor ort immer wieder Angebote an der Schule machen können.

Die Teilnehmer*innen der Fachgruppensitzung nahmen die Konzeption interessiert auf und waren positiv erstaunt über die neuen Wege, die offenbar selbst in Bayern möglich sind.