GEW-Vorsitzende Marlis Tepe bekräftigte die Forderungen der Bildungsgewerkschaft, bestehende Kooperationsvereinbarungen der Schulministerien mit der Bundeswehr zu kündigen, den exklusiven Zugang der Bundeswehr zu Bildungseinrichtungen zu beenden sowie Zivilklauseln an Hochschulen und Wissenschaftseinrichtungen zu verankern. „Bildung und Wissenschaft haben die Aufgabe, die Voraussetzungen für eine friedliche Welt zu ergründen und über Kriegsursachen, Kriegsprofiteure und Kriegsideologie aufzuklären. Es widerspricht dieser Aufgabe, wenn Bundeswehr-Jungoffiziere an Schulen und Hochschulen für den Soldatenberuf werben und dabei über die Realitäten dieses Berufes hinwegtäuschen“, sagte Tepe. Um Friedensbildung zu vermitteln, bedürfe es pädagogischer Fachkräfte, die den „Beutelsbacher Konsens“ einhalten und nicht die Interessen Dritter vertreten. Das sei klare Maßgabe der friedenspolitischen Beschlüsse der GEW. Auch die zunehmende Militarisierung von Forschung und Lehre sähe die Bildungsgewerkschaft kritisch. „Bildung und Wissenschaft sollten ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden, solidarisches Lernen für den Frieden ermöglichen sowie einen Beitrag zur friedlichen Lösung der Probleme und Konflikte in dieser Welt leisten“, unterstrich Tepe.
Info: Die Kampagne „Lernen für den Frieden – Keine Rüstungsindustrie und kein Militär in Bildungseinrichtungen“ wird durch Interessenvertretungen von Schülern und Studierenden, Wissenschafts- und Friedensorganisationen, Gewerkschaften und sozialen Bewegungen sowie christlichen Organisationen getragen. Im Anschluss an die Übergabe der Unterschriften findet ab 17 Uhr eine Kundgebung in der Essener Innenstadt auf dem Porscheplatz unter dem Motto „Lernen für den Frieden! Mit den Waffen des Geistes gegen den Geist der Waffen“ statt. Unterschriften werden für ein weiteres Jahr, bis zum Tag der Befreiung vom Faschismus am 8. Mai 2015, gesammelt.