Klimaschutz und Kriege

Klimaschutz und Kriege.

Kriege bedeuten immer Zerstörung, Tod und unermessliches Leid, so auch der völkerrechtswidrige Krieg gegen die Ukraine. Gleichzeitig wirken sich heutige Kriege immer auch negativ auf das Klima aus. Wie sehr, wird seit einiger Zeit von NGOs nach Ende eines Krieges berechnet. Trotz des offensichtlichen Zusammenhangs und der weltweiten, auch sicherheitspolitischen Bedrohung durch den Klimawandel rückt die Klimakrise in der aktuellen  gesellschaftlichen Debatte immer weiter in den Hintergrund.

In der Bildungsarbeit, und hier in den Lehrwerken für die Schule, ist die Klimakrise – auch unabhängig von Kriegsgeschehen – bisher noch gar nicht angekommen. Wird sie überhaupt in den Blick genommen, sucht man  Lösungsvorschläge, um CO2-Emissionen einzusparen, vergebens. Dies ergab eine Analyse (2019) dreier Berliner Schülerinnen und ihres Lehrers, die englische, deutsche, französische, US-amerikanische und australische Lehrbücher (Geografie, Chemie, Biologie) für 11- bis 18-Jährige unter die Lupe nahmen.

Und wie sieht es hinsichtlich sicherheitspolitischer Fragen in der Bildungsarbeit aus? Hier setzt die Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) auf die Jugendoffizier*innen der Bundeswehr. Sie seien »eine Bereicherung für den Unterricht, besonders jetzt«. Auch auf Landesebene beschwört die Fraktion der Freien Wähler (FW) – die Partei stellt den bayerischen Bildungsminister – die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Bayerischen Kultusministerium und der Bundeswehr: »Als Freie Wähler-Fraktion wollen wir die wichtige politische Bildungsarbeit von Jugendoffizieren der Bundeswehr ausbauen (Fettdruck in der PM der FW; D. W.).«

Alles in allem fatale Zeichen in einer Zeit, in der Friedenspolitik zusehends diskreditiert wird und immer mehr gesellschaftliche Bereiche von Militarismus durchdrungen werden.

Dorothea Weniger