"Schultrojaner" sollen, wenn es nach den Vorstellungen von Schulmedienverlagen und Kultusministerkonferenz geht, Schulcomputer überprüfen und "Raubkopien" auf die Spur kommen. Dazu soll vom Verband der Schulbuchverlage eine eigene Software entwickelt und diese auf Schulcomputern installiert werden.
Dazu Gele Neubäcker, Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft Bayern: "Dieser Plan darf nicht umgesetzt werden! Es kann nicht angehen, dass Schulen für Verlagsinteressen instrumentalisiert werden. Darin sehen wir eine neue Qualität der Kontrolle von Schulleitungen und Lehrkräften, die uns daten-schutzrechtlich höchst bedenklich erscheint. Noch dazu ist nicht auszuschließen, dass auch sensible Daten von SchülerInnen und LehrerInnen auf diesen Rechnern gespeichert sind. LehrerInnen kann nicht zugemutet werden, dass sie sich jedes Mal dem Verdacht kriminellen Handelns aussetzen, wenn sie ein Arbeitsblatt auf den PC herunterladen."
Aus Sicht der GEW haben sich die bisherigen Regelungen bewährt, was Kopien aus Schulbüchern auf analogen Kopiergeräten an Schulen betrifft. Künftig werden mit einer Zahlung von bis zu neun Millionen Euro jährlich Schulbuchverlage und drei weitere Vertragspartner auch für das Bereitstellen entsprechender digitaler Unterrichtsmedien angemessen bezahlt. Eine weitere Kontrolle ist nicht nötig!