DDS November 2024
Gute Bildung braucht Ressourcen
In Bayern zeigt der Blick auf die finanziellen und personellen Ressourcen in Kitas und Schulen: überall Mangel, weshalb Warnungen vor der »Bildungskrise« und dem »Kollaps« nicht verhallen wollen.
Fehlen diese grundlegenden Ressourcen, leiden alle Beteiligten: Pädagogisches Personal wird ausgebrannt, bis es krank oder arbeitsunfähig ist. Eltern werden finanziell und kräftemäßig immer mehr belastet, da sie die klaffenden Finanzierungslücken ausgleichen sollen. Doch die Hauptlast tragen die Kinder, Jugendlichen und (jungen) Erwachsenen, denn ihnen wird ein wichtiges Gut vorenthalten: die bestmögliche Bildung. Würden die finanziellen Mittel in Deutschland gerechter verteilt und die Prioritäten so gesetzt, dass die Menschen im Zentrum des politischen Handelns stehen, könnten alle davon profitieren und die in dieser DDS vorgestellten pädagogischen Praxisbeispiele und Konzepte wären längst pädagogischer Alltag. Der Wille zur Umsetzung fehlt nicht nur bei den politisch Verantwortlichen, er scheint auch beim Gang zu den Wahlurnen an Bedeutung zu verlieren. Darüber hinaus ist uns ein weiteres Thema in dieser DDS wichtig: In Bayern werden immer mehr Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene abgeschoben – zumeist unter Stillschweigen der Pädagog*innen in den Bildungseinrichtungen (Seite 11). Damit diese wieder ein sicherer Ort werden, braucht es mehr Solidarität und Mut. Auch die GEW Bayern ist hier gefordert. Abschließend noch ein Hinweis auf den Artikel »Was gibt’s Neues zur Scheinselbstständigkeit?« auf Seite 15. Er richtet sich zwar insbesondere an Dozent*innen in der Erwachsenenbildung, da es für diese unter bestimmten Umständen die Möglichkeit gibt, sich Sozialversicherungsbeiträge erstatten zu lassen. Doch enthält er auch einen Hinweis, der auf unerträgliche Weise wieder den Bogen zur Frage nach der Verteilung der Ressourcen schlägt: So plant die Bundesregierung für 2025 mehr als eine Halbierung der Gelder für Integrationskurse bei gleichzeitiger Erhöhung des Gesamtetats des Innenministeriums, bei dem auch die Integrationskurse angesiedelt sind, um 400 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte des Etats wird in die Sicherheitsbehörden fließen.
81673 München