Info für Beschäftigte bei bfz/gfi/gps/bbw
Gemeinsam für einen Tarifvertrag kämpfen!
Nach inzwischen drei Gesprächen mit dem Arbeitgeber ist völlig klar: Weder Verbesserungen beim Manteltarifvertrag noch den Entgelt-Tarifvertrag gibt es geschenkt! Alle Anstrengungen sind nötig, um ein gutes Ergebnis zu erzielen!
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
in den Gesprächen wurden wichtige Themen erörtert und auch Dinge klargestellt. So wurde die gps ausgegliedert und kann somit nicht mehr Teil der Verhandlungen sein.
Die Inflationsausgleichsprämie kann nur noch dieses Jahr steuer- und sozialabgabenfrei ausbezahlt werden, deshalb haben wir dieses Thema den Betriebsparteien überlassen.
Beim Manteltarifvertrag ist vieles inzwischen überholt und teilweise veraltet, so dass eine Renovierung auch vom Arbeitgeber angestrebt wird. Dabei werden auch Themen in den Raum gestellt, die für uns nicht leicht sind. Stichwort Arbeitszeit und Arbeitsorte bzw. Einsatzorte. Die GEW hat die Manteltarifverhandlungen mit einem Entgelttarifvertrag verknüpft, d.h. es gibt keinen renovierten MTV ohne einen Entgelt-TV. Es wurden vier neue Verhandlungstermine bis Ende des Jahres vereinbart.
Wie lange dauern Tarifverhandlungen?
Nach einer Studie des WSI-Tarifarchivs reichte die Spannweite im Zeitraum von 2000 bis 2022 von 9 bis 455 Tagen. Dabei fällt die Dauer je nach Branche sehr unterschiedlich aus.
In einer Branche wie der Weiterbildung sind Tarifverträge nicht an der Tagesordnung. Einen Entgelt-Tarifvertrag gab es im Unternehmen noch nie. In Branchen, die schon Entgelt-TV’s haben, werden in Tarifrunden nur noch die prozentualen Erhöhungen verhandelt. Im diesem Fall muss die komplette Eingruppierung und die dazugehörigen Gehälter verhandelt werden. Dies alles trägt nicht zur Beschleunigung der Tarifverhandlungen bei. Ab dem Herbst werden wir alles versuchen, die Verhandlungen zu beschleunigen.
Dazu brauchen wir euch! Werbt Mitglieder, schließt euch an den Standorten zusammen, gründet Betriebsgruppen, verteilt Infomaterial. Die GEW ist dabei jederzeit behilflich.
Die Vertrauensleute planen derzeit Aktionen für den Herbst, um zu zeigen, wie dringend nötig ein Tarifvertrag ist. Viele Kolleg*innen warten darauf, sie wollen wissen, wie es weitergeht. Schreibt uns eure Meinung zum bisherigen Verlauf.
Tarifverträge sind im kollektiven Arbeitsrecht die beste Lösung, dies ist eine rechtliche und politische Tatsache. Eine Durchsetzungsmöglichkeit sind Warnstreiks.
Warnstreiks sind räumlich und zeitlich eng begrenzt. Sie erfordern noch keine Urabstimmung, aber einen Streikaufruf der zuständigen Gewerkschaft. Im Rahmen der sogenannten neuen Beweglichkeit sind kurzfristige Warnstreiks bereits während des Laufs von Tarifverhandlungen zulässig, dürfen aber nicht zu rechtswidrigen Aktionen führen. Durch große Beteiligung an Warnstreiks soll den Arbeitgebern deutlich gemacht werden, dass die Beschäftigten bereit sind, sich zur Durchsetzung der Gewerkschaftsforderungen auch an Arbeitskampfmaßnahmen zu beteiligen.