Mit Vorträgen von Apl. Prof. Dr. Günter Fröhlich (Philosophie, Universität Regensburg) und Dr. Andreas Keller (stv. Vorsitzender der GEW, Leiter des Bereichs Hochschule und Forschung)
Als „Trinkgeldprofessor“ hat die Süddeutsche Zeitung den habilitierten Philosophen Günter Fröhlich betitelt, der an der Universität Regensburg seit Jahren unbezahlte Lehrveranstaltungen hält und den Großteil seines Lebensunterhalts durch die Arbeit in einem Café bestreitet. Schuld daran ist die sogenannte Titellehre: Wollen Privatdozent*innen und außerplanmäßige Professor*innen ihren Titel und ihre Berufbarkeit nicht verlieren, sind sie nach dem bayerischen Hochschulpersonalgesetz verpflichtet, mindestens zwei Semesterwochenstunden im Jahr zu unterrichten – unentgeltlich oder gering bezahlt. Fröhlich hat gegen diese Regelung eine Popularklage beim Bayerischen Verfassungsgerichtshof angestrengt.
Einen ähnlichen Missstand stellt die Situation der Lehrbeauftragten an den Hochschulen dar, über die Dr. Andreas Keller, stellvertretender Vorsitzender der GEW und Leiter des Bereichs Hochschule und Forschung, informieren wird. Einst vor allem als praxisnahe Zusatzangebote von Gastdozent*innen konzipiert, werden Lehraufträge mittlerweile häufig genutzt, um zentrale Aufgaben in der Lehre zu stemmen. Statt eines ihren Aufgaben angemessenen Beschäftigungsverhältnisses erhalten die Lehrbeauftragten lediglich eine geringe Honorarvergütung – außerhalb der Regelungen für den Mindestlohn, ohne Lohnfortzahlung im Krankheitsfall oder bezahlten Urlaub. Da Lehraufträge nur semesterweise vergeben werden, ermöglichen sie zudem keinerlei Planungssicherheit.
Im Anschluss an die Vorträge wird es ausreichend Zeit für Fragen und eine Diskussion mit dem Publikum geben.
Moderation: Isabell Zacharias (MdL, SPD-Fraktion) und Dr. Sandra Fluhrer (Landesfachgruppe Hochschule und Forschung der GEW Bayern)
Die Veranstaltung ist offen für alle Interessierten. Aufgrund der Regularien des Bayerischen Landtags ist eine Anmeldung unter Angabe von Anzahl und Namen der teilnehmenden Personen bis zum 28.05.2017 unter huf@gew-bayern.de nötig (begrenzte Teilnehmerzahl).
Eine Veranstaltung der GEW Bayern und der SPD-Fraktion im Bayerischen Landtag