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Berlin, Berlin, wir waren in Berlin

Bundestagsfahrt vom 11. bis 15. Juli 2016

Harald Weinberg, MdB der Partei „DIE LINKEN“, hatte nach Berlin eingeladen, die GEW-Senioren von Bayern waren mit von der Partie. Der Landesseniorenausschuss hatte beschlossen, noch zwei private Berlintage anzuhängen, die natürlich auch privat finanziert werden mussten. Leider konnten nicht alle mitfahren, denn im Nu waren die Plätze ausgebucht.

Am frühen Montagmorgen ging es mit dem ICE los, 7:20 Uhr Abfahrt in München, um 8:33 Uhr stiegen die Nürnberger zu, gegen 15 Uhr kamen wir in unserem Berliner Hotel an.

Manche erlebten bei einer dreistündigen Abend-Boots-Fahrt einen entspannten Eindruck der Hauptstadt.

Zum Kennenlernen der Stadt gleich am nächsten Morgen eine Rundfahrt durch Berlin mit „unserem“ Bus – an politischen Gesichtspunkten orientiert. Man merkte sehr bald, dass unsere Führerin nicht nur politisch, sondern auch kunsthistorisch versiert war.

Unsere erste Stadtrundfahrt führte auch zum „Sozialisten Friedhof“. Hier wurden 50 Nelken, zum Strauß gebunden, am Grab von Rosa Luxemburg niedergelegt.

Nachmittags der obligatorische Besuch beim Abgeordneten Weinberg mit interessanter Diskussion im Paul-Löbe-Haus. Und nach dem Fototermin – ab in die Reichstagskuppel. Ein überwältigender Blick über die Bundeshauptstadt.

Die Führung durch die Stauffenberg-Gedenkstätte (Deutscher Widerstand) zeigte die vielen lebensgefährlichen Versuche, gegen das Schreckensregime zu kämpfen, um es zu stürzen. Jeder von uns stellte sich wahrscheinlich die Frage, wie er gehandelt hätte, in der damaligen Situation.

Die Fortsetzung der Stadtrundfahrt am Mittwoch endete mit dem Mittagessen in der Bayerischen Vertretung. Auch in Berlin schmeckt bayrisches (Frei)Bier!

Anschließend hat uns der Aufenthalt im Dokumentationszentrum Topografie des Terrors deutlich gemacht, dass, obwohl alles lange zurückliegt, es seinen Schrecken nicht verliert.

Am Nachmittag besuchten wir das beeindruckende „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ (Holocaust-Mahnmal), das 2005 eingeweiht worden ist. Der New Yorker Architekt Eisenmann stellte 2711 unterschiedlich hohe Betonpfeiler auf, ein von allen Seiten begehbares Stelenfeld. Die unterirdische Ausstellung im Ort der Information dokumentiert die Verfolgung und Vernichtung der Juden Europas und die historischen Stätten der Vernichtung. Die Sonne anschließend war selten so wohltuend…

Interessant war das Gespräch mit den Berliner GEW-Senioren im GEW-Haus, zum dem uns Kollege Reinhard Brettel eingeladen hat. Uns wurde klar, dass die Bayrische GEW–Seniorenarbeit noch total in den Kinderschuhen steckt. Aber auch diese Schuhe werden wachsen?

Natürlich war am Donnerstag noch eine Information im Gesundheitsministerium angesagt, der Abgeordnete Weinberg ist ja Mitglied im Gesundheitsausschuss. Es ist schon interessant, einen kleinen Einblick in die Gesetzgebungsarbeit mit ihrer Problematik zu erhalten.

Ein Teil unserer Gruppe machte sich mit dem Kollegen Streidl auf den Weg zur Gemeinschaftsschule „Campus Hannah Höch“ in Berlin-Reinckendorf – einem sozialen Brennpunkt. Die Kinder – meist aus prekären Verhältnissen stammend – werden dort nach Methoden der Reformpädagogik in einem Gesamtkonzept unterrichtet und lebenstüchtig gemacht. Die Stimmung auf dem Campus war beeindruckend fröhlich und heiter. Vielen Dank an Kollegen Nuri Kiefer, dem Schulleiter. (Näheres: www.gemeinschaftsschule-reinickendorf.de)

Ein individueller Rundgang durch das alte Berlin, z.B. Hackesche Höfe, endete in der Bundesgeschäftsstelle der Partei DIE LINKE im Karl-Liebknecht-Haus mit einer sehr angeregten Diskussion.

Am Abend konnte – wer noch Energie hatte - mit dem emeritierten Professor der FU für Landschafts- und Städtebau Trillitzsch die Gegend um den ehemaligen Palast der Republik diskutierend begehen.

Der Freitag stand zur freien Verfügung.

Erst im ICE, Richtung Bayern, kamen wir wieder zur Ruhe.

Eindrucksvolle Tage, die nach Wiederholung schreien – vielleicht gelingt es uns für nächstes Jahr wieder einen einladenden Abgeordneten zu finden. Die Verlängerung war lohnend, auch wenn trotzdem zu wenig private Zeit geblieben ist – aber das wird in Berlin immer so sein!

Wir danken Harald Weinberg, seinem Assistenten und Organisator, Günter Mönius, dem Bundespresseamt, den LINKEN, dem Kollegen Wolfgang Streidl und allen anderen.