DDS Mai 2024
Arbeitszeit
Die Maiausgabe unserer Mitgliederzeitschrift beschäftigt sich mit dem Thema Arbeitszeit!
Gasteditorial des DGB Bayern
Arbeitszeitfragen stehen seit jeher auf der gewerkschaftlichen Agenda. Mit großen Erfolgen. Und dennoch häufen sich Zeitkonflikte auch heute wieder. Menschen brauchen Zeit für Kinderbetreuung, Zeit für die Pflege von Angehörigen, Zeit für Weiterbildung und Zeit für Pausen, um bis zur Rente durchzuhalten. Gerade durch die sich beschleunigende Verdichtung und Entgrenzung von Arbeit ist es wieder Zeit, neu über Arbeit nachzudenken und zu gestalten. Bei Tarifrunden der letzten Jahre haben unsere Gewerkschaften hier auch einige Erfolge erzielt.
Doch zum Thema Gestaltung von Arbeitszeit kommen von Arbeitgeberseite und Teilen der Politik nur Rezepte aus der Mottenkiste: Mehr arbeiten, länger arbeiten. Am besten täglich, wöchentlich, lebenslang. Bayerns Arbeits- und Sozialministerin Ulrike Scharf fordert gar seit Jahren regelmäßig die Abschaffung der Tageshöchstarbeitszeit und will Zwölfstundentage ermöglichen.
Von besserem Arbeiten, von Guter Arbeit, von der Perspektive menschenwürdiger Arbeit für alle, die auf die Belange der Beschäftigten achtet, ist von dieser Seite aus nichts zu hören. Doch genau das wünschen sich die Beschäftigten. Aktuellen Umfragen zufolge ist nur eine Minderheit der Ansicht, die eigene Work-Life-Balance sei zufriedenstellend.
Wir stellen also fest: Arbeitszeit ist ein Thema, über das derzeit vermehrt diskutiert wird. Wir wollen als DGB Bayern diese Debatte mitbestimmen und haben deshalb eine Kampagne dazu gestartet. Unsere Forderung ist dabei ganz einfach: Wir wollen eine faire Verteilung des Wohlstands in Zeit und Geld. Das bedeutet konkret Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich.
- Wir wollen eurer Stimme Gehör verschaffen!
- Wir nehmen den Arbeits- und Gesundheitsschutz ernst!
- Wir wollen die Zukunft mitbestimmt und beschäftigtenorientiert gestalten!
- Wir haben Bock auf Gute Arbeit!
Und warum es auch in Bildungseinrichtungen eine Arbeitszeitverkürzung braucht und wie diese ausgestaltet sein könnte, zeigt diese DDS.
von Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern
81673 München