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Tarifrunde 2022: Sozial- und Erziehungsdienst Kommunen

Anerkennung und Aufwertung von Sorgearbeit

Heute begannen die Verhandlungen für die Beschäftigten im kommunalen Sozial- und Erziehungsdienst. Das Offene Frauentreffen München organisierte dazu eine Soli-Aktion vor dem Münchener Rathaus.

Unterstützt wurde die Aktion vom Feministischen Streik München, Niunamenos München, von der GEW, ver.di und der ver.di Jugend.

Die Teilnehmer*innen berichteten aus ihrem (Arbeits-)Alltag. Gefordert wurde die Anerkennung von Sorgearbeit, der bezahlten und unbezahlten Arbeiten des Kümmerns, Sorgens und Erziehens im privaten wie im beruflichen. Gerade die private Sorgearbeit werde nicht als Arbeit anerkannt und sichtbar. Unterstützt wurden auch die Forderungen der DGB-Gewerkschaften.

Eine Rednerin des Offenen Frauentreffs betont: „Wir stehen jetzt heute hier, weil die Verhandlungen im Sozial- und Erziehungsdienst starten und wir wollen die Verknüpfung schlagen zwischen der feministischen Bewegung und den Gewerkschaften.“ Nicht nur die Arbeitsbedingungen der vielen Frauen in der beruflichen Arbeit müsse sich verbessern, auch die Anerkennung der Arbeit zu Hause von vielen Frauen müsse sichtbar werden.

Eine Rednerin der Fachgruppe der GEW in München verdeutlicht in ihrer Rede: „Diese Tarifrunde betrifft nicht nur, aber vor allem die Arbeitsbedingungen von Frauen*, besonders in den Erziehungs- und Care-Berufen! Genau die Berufe also, die sowieso schon chronisch unterbezahlt sind, in denen die Arbeitsbelastung irre hoch ist, in denen ein großer Fachkräftemangel herrscht - und letztlich für die die Corona-Krise die prekären Arbeitsbedingungen nur verschärft hat“

Am Freitag, 25. Februar wurden die Verhandlungen über die tariflichen Eingruppierungsregelungen für die kommunal Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst mit den Arbeitgeberverbänden wieder aufgenommen. Die GEW fordert, gemeinsam mit ver.di, die für die DGB-Gewerkschaften die Verhandlungen führt, auch Verbesserungen an den Arbeitsbedingungen wie der Festlegung von Vor- und Nachbereitungszeiten der pädagogischen Arbeit. Die Arbeitgeber verweigerten die Anerkennung der Arbeit der Profis.