Umweltbildung an Schulen
BNE ist viel mehr als Mülltrennung!
Der GEW-Kreisverband Landshut/Westliches Niederbayern lud am 10. April 2025 zu einem offenen Treffen mit dem Themenschwerpunkt „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“ ins Café International ein.
Maria Holaka, stellvertretende Kreis- und Bezirksvorsitzende der GEW, ist an ihrer Mittelschule „BNE-Beauftragte“ und erklärte den Anwesenden zunächst das Bildungskonzept. BNE sei kein völlig neues Konzept, sondern habe sich aus der Umweltbildung, die in den 1970er Jahren aufkam, weiterentwickelt und zunehmend an Bedeutung gewonnen.
„Schüler*innen sollen lernen, wie ihre Entscheidungen die Umwelt und die Gesellschaft beeinflussen. Sie sollen kritisch über globale Herausforderungen wie Klimawandel, Ressourcenknappheit und soziale Ungleichheit nachdenken und letztendlich Verantwortung für ihre Handlungen übernehmen“,
fasst Holaka die Ziele von BNE zusammen. Den Teilnehmer*innen der Versammlung, überwiegend Pädagog*innen verschiedener Schularten, war schnell klar, dass diese hehren Ziele nur in kleinen Schritten verwirklicht werden können.
Ein Lehrer berichtete, dass an seiner Schule die im Klassenzimmer mühsam praktizierte Mülltrennung letztlich „ad absurdum“ geführt werde, weil an den Putzwagen des Reinigungspersonals gar keine getrennten Auffangbehälter installiert seien, der getrennte Müll also dann doch wieder gemischt werde. Wie sich im Gespräch herausstellte, ein Problem, das es wohl an etlichen Schulen gibt. In der regen Diskussion wurden aber auch positive Beispiele von Umweltschutzaktionen, Recycling-Initiativen und Energiesparprojekten genannt. Ein Schulleiter berichtete sogar von einer „Imker-AG“ an seiner Schule, in der Schüler*innen den Umgang mit Bienenvölkern lernen, nicht zuletzt ein wichtiger Beitrag für den CO2-Fußabdruck der Schule.
Die Teilnehmer*innen waren sich einig, dass solche Projekte im Moment ausschließlich durch das große Engagement von einzelnen Lehrkräften möglich gemacht würden, da es dafür in der Regel keine Anrechnungsstunden gäbe. Genau das kritisiert auch Markus Weinberger, für die GEW Mitglied im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium:
„Viele Schulen entwickeln mit großem Elan eigene BNE-Konzepte, die auf die spezischen Bedürfnisse und Gegebenheiten der Schule abgestimmt sind. Aber für eine breite Umsetzung des Themenbereichs brauchen wir auch entsprechende Zeitkontingente für die durchführenden Lehrkräfte und für die Schulleitungen, die sich unter anderem um die Fördermittel kümmern müssen.“
Die Referentin Holaka betonte am Ende, dass die Umsetzung von BNE kontinuierlich weiterentwickelt werde, um auf neue Herausforderungen wie den Klimawandel oder die digitale Transformation zu reagieren. Wichtig zu betonen sei hierbei, dass BNE einen gesamtgesellschaftlichen Anspruch hat, der nicht an den Schultoren Halt macht, sondern in die Breite der Gesellschaft getragen werden soll.